Das war die DDR

Verwaltung Aufklärung

Die Militärische Aufklärung der Nationalen Volksarmee war ein Instrument der militärischen Führung der Deutschen Demokratischen Republik zur Beschaffung, Bearbeitung, Analyse und Bewertung von Informationen zur militärpolitischen und militärischen Lage auf hoher militärischer und politischer Ebene möglicher Konfliktgegner, um durch rasche Auswertung der Nachrichten zu einer aktuellen Lagebeurteilung und Feindbeurteilung zu kommen.

Die Bezeichnung dieses militärischen Nachrichtendienstes (Mil. ND bzw. MIL-ND) wurde in der Zeit seines Bestehens mehrmals geändert.

Allgemeines

Decknamen

Die Decknamen des Dienstes waren:

  • 1952–1953 Verwaltung für Allgemeine Fragen
  • 1953–1956 Verwaltung 19 (Synonyme: Dienststelle 1000, Verwaltung 1000)
  • 1956–1959 Verwaltung für Koordinierung
  • 1959–1964 12. Verwaltung
  • 1964–1984 Verwaltung Aufklärung
  • 1984–1990 Bereich Aufklärung
  • 1990 Informationszentrum des Ministeriums für Abrüstung und Verteidigung
Leiter

Leiter waren:

  • 1952–1957 Generalmajor Karl Linke
  • 1957–1959 Oberst Willy Sägebrecht
  • 1959–1974 Generalleutnant Arthur Franke
  • 1974–1982 Generalleutnant Theo Gregori
  • 1982–1990 Generalleutnant Alfred Krause
  • 1990 Oberst Manfred Zeise

Im gedeckten Nachrichtenverkehr hatte der Bereich Aufklärung als Teil des Ministeriums für Nationale Verteidigung den Namen "Wostok 21". Sein letzter Standort lag bis zur Auflösung 1990 in Berlin-Köpenick.

Hintergrund und Aufstellung

Hervorgegangen ist die "Militärische Aufklärung der NVA" aus der 1950 gegründeten Aufklärungsabteilung der Kasernierten Volkspolizei (KVP). Dieser frühe Militärische Nachrichtendienst wurde nach dem Aufstand des 17. Juni 1953 in die einheitliche militärische Führung einbezogen.

Am 23. Juni 1953 beschloss der Ministerrat der DDR, das Kommando über die damalige KVP, die Volkspolizei-See (VP-See) und die Volkspolizei-Luft (VP-Luft) an Generalleutnant Heinz Hoffmann zu übertragen. Damit ging auch die Verantwortung für die Militäraufklärung an den späteren Verteidigungsminister der DDR über.

Entsprechend der sowjetischen Militärtradition wurde mit der Gründung der NVA 1956 ein militärischer Nachrichtendienst (militärischer Aufklärungsdienst) eingerichtet, bei der die GRU Pate stand. Von dem jungen Ministerium für Staatssicherheit argwöhnisch als unliebsamer Konkurrent betrachtet, setzte sich aber das sowjetische Militär durch und sorgte formal für eine relative Unabhängigkeit der militärischen Aufklärung, die direkt dem Hauptstab der NVA referierte.

Auftrag

Der Hauptauftrag des Militärgeheimdienstes der DDR war die "Verhinderung der Überraschung durch den Gegner". Der Auftrag der militärischen Aufklärung, der sich daraus ergab, bestand in erster Linie darin, die Lage in Bezug auf potentielle Gegner zu erkunden und deren Zustand, Möglichkeiten und Absichten zu erforschen. Dabei unterschied man in:

  • Hauptländer
  • Nebenländer
  • Drittländer

Innerhalb dieser Länder lagen 1988 allein 17 "Räume mit besonderer Aufmerksamkeit", in denen sich Hauptobjekte und Beobachtungsobjekte der Aufklärung befanden. Auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland waren dies in den 1980er Jahren etwa 1700 Objekte. Für die Staats- und Parteiführung der DDR und für die militärische Leitung hatte der militärische Nachrichtendienst strategische Bedeutung. Ziele und Aufträge der Verwaltung Aufklärung wurden vom Ministerium für Nationale Verteidigung festgelegt. Die Hauptanstrengungen der Verwaltung Aufklärung galten im Wesentlichen der Aufklärung der NATO-Streitkräfte in den Kommandobereichen Europa Mitte und Ostseezugänge. Sie waren insbesondere auf die strategischen Richtungen Berlin, Osnabrück und Brüssel sowie Leipzig, Frankfurt/Main und Nancy zu konzentrieren. Für die Aufklärungstiefe wurde eine Begrenzung von 400 bis 600 Kilometer, die Operationszone der Volksmarine (VM) einbezogen, festgelegt. Als ständige Räume besonderer Aufmerksamkeit waren ein Streifen zwischen der Staatsgrenze der DDR und CSSR zur Bundesrepublik Deutschland und die Linie Hamburg-Soltau-Hannover-Paderborn-Marburg-Nürnberg, dazu das Territorium von Berlin (West), definiert.

Die Spionageabwehr gehörte nicht zu den Aufgaben der militärischen Aufklärung, sondern fiel in die Zuständigkeit des Ministeriums für Staatssicherheit ("Verwaltung 2000" bzw. "Linie I").

Organisation

Unterstellung

Dieser Nachrichtendienst unterstand dem Stellvertreter des Ministers und Chef des Hauptstabes des Ministeriums für Nationale Verteidigung (MfNV). Die Truppenaufklärung war im MfNV unter der Bezeichnung "Verwaltung Aufklärung" personell und organisatorisch vom militärischen Nachrichtendienst der NVA bis zum Jahre 1964 getrennt. Bis dahin gab es einen Chef Aufklärung im Hauptstab des MfNV und einen Chef der 12. Verwaltung. Die 12. Verwaltung und die Verwaltung Aufklärung wurden am 1. September 1964 zusammengefasst. Der Chef der neuen Verwaltung Aufklärung war von nun an in Personalunion Chef Aufklärung des Ministeriums für Nationale Verteidigung.

Gliederung

Die Militärische Aufklärung der Nationalen Volksarmee gliederte sich 1988 in die vier Organisationselemente "Stab", "Agenturische Aufklärung", "Strategische Aufklärung" und "Operativ-Taktische Aufklärung".

Stab

Als Stabsorgane waren dem Chef des Bereichs Aufklärung unmittelbar unterstellt:

  • Abteilung für Grundsatzfragen - Hier wurden von knapp zehn Mitarbeitern Grundsatz- und Führungsentscheidungen sowie Planungs- und internationale Aufgaben für den Chef Aufklärung vorbereitet und dessen Posteingänge und -ausgänge bearbeitet.
  • Abteilung Operative Sicherstellung und Kontrolle - Die Abteilung (ca. 30 Mitarbeiter) bestand aus den Arbeitsgruppen Operative Reisetätigkeit, Sicherheitslage, Dokumente und Sicherstellung. Die Stabsabteilungen waren in alle sicherheitsrelevanten Belange einbezogen und hatten damit eine hohe operative Bedeutung, da hier sowohl die agenturischen Kenntnisse als auch die militärischen Geheimnisse am höchsten konzentriert waren.
Agenturische Aufklärung

(1984 umbenannt in 1. Verwaltung)

Die Aufgaben der Ende der 1980er Jahre etwa 160 Mitarbeiter umfassenden Verwaltung bestanden in der Beschaffung von Aufklärungsaufgaben über die NATO-Führungsorgane (militärische und militärpolitische Dokumente über Pläne und Absichten des Gegners), die Streitkräfte der Bundesrepublik Deutschland und die dort stationierten NATO-Streitkräfte durch agenturische Mittel und Methoden. Durch agenturische Mitarbeiter und Objektbeobachter wurden militärische Bewegungen an den Objekten und in bestimmten Räumen unter Kontrolle gehalten. Für die Rüstungsindustrie bestand eine entsprechende Aufgabe. Auch Informationen zur nachrichtendienstlichen Lage wurden erarbeitet.

Zur 1. Verwaltung gehörten Außenstellen in 10 Bezirken der Deutschen Demokratischen Republik.

Strategische Aufklärung

(1984 umbenannt in 2. Verwaltung)

Mitte der 1980er Jahre hatte die. 2. Verwaltung knapp 250 Mitarbeiter, mit denen die Aufklärung gegen die NATO außerhalb der BRD geführt, durch die Militärattachés und Residenturen unter offizieller Deckung insbesondere in Krisenräumen weltweit betrieben sowie die Beziehungen zu den Armeen der Gastgeberländer gepflegt wurden. Die Verwaltung hatte ihre Mitarbeiter in 49 Staaten. Dazu gehörten 34 Militärattachéapparate, 6 Zweitakkreditierungen und 9 durch Legalisten besetzte Residenturen.

Die Militärattachés waren in den ersten Jahren der Existenz der Nationalen Volksarmee der Auslandsabteilung des Ministeriums für Nationale Verteidigung zugeordnet. Im Jahr 1974 wurden sie dem Chef der Militärischen Aufklärung der Nationalen Volksarmee unterstellt.

Operativ-Taktische Aufklärung

(1984 umbenannt in 3. Verwaltung)

Die Truppenaufklärung war bis 1964 im Ministerium für Nationale Verteidigung unter der Bezeichnung "Verwaltung Aufklärung" personell und organisatorisch vom militärischen Nachrichtendienst der NVA getrennt. Bis dahin gab es einen Chef Aufklärung im Hauptstab des MfNV und einen Chef der 12. Verwaltung. 1964 wurden die Truppenaufklärung als "Stellvertreterbereich Operativ-taktische Aufklärung" (OTA) in die 12. Verwaltung integriert, die dann ab 1966 als Verwaltung Aufklärung bezeichnet wurde. . 1984 wurde aus dem Stellvertreterbereich die 3. Verwaltung (Operativ-taktische Aufklärung) mit etwa 50 Mitarbeitern. Die 3. Verwaltung war für die operativ-taktische Aufklärung, die Truppenaufklärung, zuständig. Sie umfasste Beobachtung, Fern-, Artillerie-, Pionier-, Chemische Aufklärung, Luftaufklärung, Seeaufklärung, Grenzaufklärung sowie die Funkelektronische und Funkmessaufklärung. Dazu kam die Anleitung und Kontrolle der Aufklärungskräfte der Teilstreitkräfte der NVA und die Koordinierung der Einsätze der teilstreitkräftebezogenen Aufklärungskräfte mit den Aufklärungskräften des Funkaufklärungsregimentes 2. Dieses Regiment hatte in Zusammenarbeit mit dem Informationsdienst des Bereichs Aufklärung auch die Teilstreitkräfte und die Lehreinrichtungen der NVA mit Erkenntnissen über den Gegner zu versorgen. Die funk- und funktechnische Aufklärung des Gegners war die Aufgabe des Funkaufklärungsregimentes 2.

Eine weitere Aufgabe war das dechiffrieren von gegnerischen Codes und Schlüsseln. Schließlich hatte diese Verwaltung Geräte zur Aufklärung zu entwickeln. Anfang 1990 wurde diese Verwaltung wieder aus dem Bereich Aufklärung ausgegliedert und als selbständige "Verwaltung für Truppenaufklärung" (VTA) dem Chef des Hauptstabes unterstellt.

Operative Sicherstellung

(ab 1984 Verwaltung Operative Sicherstellung)

Die Sicherstellung der operativen Arbeit war von Anfang an fester Bestandteil der Militärischen Aufklärung der Nationalen Volksarmee. Im Zuge der Umstrukturierung der Verwaltung Aufklärung in den Bereich Aufklärung entstand dann 1984 die Verwaltung Operative Sicherstellung mit etwa 340 Mitarbeitern. Neben dem Sekretariat und der VS-Stelle gehörten die beiden Abteilungen Operative Technik und Nachrichten sowie die vier Unterabteilungen Beschaffung, Versorgung, Kfz und Operativ dazu. Anfang 1990 wurde diese Verwaltung wieder aus dem Bereich Aufklärung ausgegliedert und als selbständige "Verwaltung für Truppenaufklärung" (VTA) dem Chef des Hauptstabes unterstellt.

Die Abteilung Operative Technik hatte der 1. und 2. Verwaltung auf dem Gebiet des Containerbaus, der Geheimschreibmittel, der operativen Fotografie und der Dokumentenanfertigung zuzuarbeiten. Die Abteilung Nachrichten war für die Bereitstellung aller Fernmeldeverbindungen (Draht und Funk) und für den Militärischen Nachrichtendienst verantwortlich.

Informationsdienst

Dieser Dienst war mit seinen 130 Mitarbeitern (Stand 1984) für die Aufbereitung und Auswertung der gesammelten Daten und das Ermitteln von komplexen Erkenntnissen zuständig. Mit immer kürzeren Reaktionszeiten auf mögliche Raketenangriffe der NATO erhöhte sich der Zeitdruck für den Informationsdienst, sichere Daten zu liefern, stetig.

Militärwissenschaftliches Institut

Die 1952 gegründete Schule der Verwaltung Aufklärung in Klietz wurde 1979 zum Militärwissenschaftlichen Institut (MWI) der Nationalen Volksarmee, entsprach einer Fakultät der Militärakademie Friedrich Engels und hatte das Recht, den akademischen Abschluss des Diplom-Militärwissenschaftlers zu verleihen. Das MWI hatte den Auftrag, den personellen Nachwuchs für die 1. und 2. Verwaltung sowie für den Informationsdienst auszubilden und war dazu in Lehrstühle, Unterabteilungen und Arbeitsgruppen gegliedert. Die Forschungsarbeit konzentrierte sich darauf, die Erfahrungen und aus der Praxis gewonnenen Normativen der agenturischen und strategischen Aufklärung wissenschaftlich zu dokumentieren, zu analysieren, Optimierungsthesen aufzustellen und daraus Vorschläge für die Qualifizierung dieser Bereiche zu entwickeln.

Einrichtungen

Kontrolle und Sicherung durch das MfS

Die Verwaltung Aufklärung wurde ebenso wie die Grenztruppen und die restliche NVA durch die Hauptabteilung I (MfS-Militärabwehr oder Verwaltung 2000) kontrolliert und abgesichert.

Zentrale

Das erste Hauptquartier hatte die Militäraufklärung bis 1952 in der Neuen Schönholzer Straße 16 im Ost-Berliner Stadtbezirk Pankow. Dort waren alle Verwaltungen, bis auf die 3. Verwaltung (Truppenaufklärung), untergebracht. Diese befand sich in der damaligen Buchhornstraße in Berlin-Wendenschloß.

Ab April 1953 befand sich der Dienst in der Behrenstraße in Berlin-Mitte, da im vorherigen Domizil die Sicherheit nicht mehr gewährleistet werden konnte und die Räumlichkeiten nicht mehr ausreichten. Da dieses Objekt jedoch zu dicht an der Sektorengrenze lag, wurde es nach einem Beschluss des ZK der SED vom Februar 1956 wieder aufgegeben.

Bis 1957 befanden sich einige Abteilungen im "Objekt Wendenschloß" in der Buchhornstraße 42-44 und in der Walter-Rathenau-Straße 21 in Grünheide. Nach der Flucht der Haushälterin von Karl Linke (General), welche über CIA-Verbindungen verfügte, wurden diese Objekte aufgegeben.

Unter strenger Geheimhaltung bezog die gesamte Verwaltung Aufklärung Ende 1957 ihr neues Domizil in der Regattastraße 12-28 in Berlin-Grünau. Auf Anweisung von Verteidigungsminister Stoph durfte das Objekt über keine sichtbaren Masten für Sendeanlagen verfügen und sollte äußerlich wie ein Institut oder eine Fachschule wirken. Hier wurde der Name "Verwaltung für Koordination" verwendet.

Nach der Flucht von Oberstleutnant Siegfried Dombrowski im August 1958 nach West-Berlin musste dieses Objekt nach kurzer Zeit aus Sicherheitsgründen aufgegeben und gegen eine Zwischenlösung in der Schnellerstraße 139 in Berlin-Niederschöneweide getauscht werden. Aufgrund der dortigen ungünstigen Arbeitsbedingungen und entsprechender Bitten des Chefs der Militäraufklärung, Arthur Franke, stimmte Verteidigungsminister Heinz Hoffmann am 5. Februar 1968 einem Neubau zu. Dieses Objekt in der Oberspreestraße 61-63 in Berlin-Köpenick wurde 1972 bezogen und bis 1990 äußerlich als "Mathematisch-Physikalisches Institut der NVA" gekennzeichnet von der militärischen Aufklärung der Nationalen Volksarmee genutzt.

Zentraler Funkdienst

Der Zentrale Funkdienst (ZFD) befand sich auf dem Gelände der ehemaligen Junkers Flugzeug- und Motorenwerke in Dessau. Er war das stationäre Aufklärungsorgan der Verwaltung Aufklärung und ging aus dem Funkaufklärungsregiment 2 (FuAR-2) "Hans Jahn" hervor.

Es bestand aus dem:

  • Funkaufklärungszentrum Kurzwelle (FuAZ KW),
  • Funkaufklärungszentrum Satelliten (FuAZ Sat),
  • Funkaufklärungszentrum Nord (FuAZ Nord) stationiert in Rüggow,
  • Funkaufklärungszentrum West (FuAZ West) stationiert in Rohrberg (Altmark)
  • Funkaufklärungszentrum Süd (FuAZ Süd) stationiert in Zella-Mehlis und dem
  • Luftaufklärungszentrum (LuAZ) stationiert in Dresden.

1990 übernahm der Zentrale Funkdienst auch die beiden zentralen Aufklärungsobjekte der HA III des MfS/AfNS, nachdem deren Auflösung am Runden Tisch beschlossen worden war. Das waren das:

  • Satellitenaufklärungszentrum in Biesenthal nördlich von Berlin und das
  • Richtfunk- und UKW-Aufklärungszentrum auf dem Brocken, Harz.

Abwicklung

In den Jahren 1989 und 1990 wurde im Rahmen der Auflösung des Bereichs Aufklärung und der Nationalen Volksarmee auf Weisung von Rainer Eppelmann, des damaligen Ministers für Abrüstung und Verteidigung der Deutschen Demokratischen Republik, etwa ein Drittel der Aktenbestände vernichtet. Das betraf insbesondere Unterlagen, die agenturische Mitarbeiter im Ausland hätten enttarnen können.

Teile noch vorhandener Materialien wurden durch das Zentrum für Nachrichtenwesen der Bundeswehr 1999 ausgewertet und ebenfalls vernichtet. Die verbliebenen Bestände sind im Bundesarchiv-Militärarchiv in Freiburg eingelagert. Am 3. Oktober 1990 wurde das Personal des ehemaligen Bereichs Aufklärung um fast 50 % reduziert, nachdem im März des gleichen Jahres die Umbenennung in "Informationszentrum beim Ministerium für Abrüstung und Verteidigung" erfolgt war. Das Informationszentrum stellte gleichzeitig seine Arbeit ein, wurde von der Bundeswehr übernommen und zum 31. Dezember 1990 vollständig aufgelöst.

Enttarnte Agenten

Die Militärische Aufklärung schaltete ihr Agentennetz 1990 ab und vernichtete die Masse der personenbezogenen Unterlagen. Nur wenige ihrer Agenten wurden namentlich bekannt:

  • Walter Gant, von 1966 bis 1967 im MAD (Militärische Abschirmdienst BRD) aktiv
  • Gerd Löffer, von 1974 bis 1990 aktiv, Deckname "Händler"
  • das Ehepaar Hans-Günter und Gisela Wolf, von 1967 bis 1973 in der Schweiz aktiv, Deckname "Kälin"
  • Dieter Görsdorf, von 1967 bis 1974 aktiv gegen Einrichtungen der Bundesmarine
  • Heinz H. Werner, von 1968 bis 1990 aktiv in der Bundesmarine, Bundeswehr und im Auswärtigen Amt
  • Ulrich Steinmann, von 1967 bis 1990 aktiv, u. a. in der Rüstungsabteilung im Bundesministerium der Verteidigung
  • Dieter Popp, von 1966 bis 1990 aktiv, u. a. im Umfeld des Planungsstabes des BMVg, Deckname "Asriel"
  • Egon Streffer, von 1969 bis 1989 aktiv, u. a. im Umfeld des Planungsstabes des BMVg, Deckname "Aurikel"

Quelle Wikipedia

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