Das war die DDR

Außen- und Deutschlandpolitik 1949 - 1961

Sehr schnell nach ihrer Gründung schloss die DDR Verträge mit anderen Staaten im Ostblock ab. Im Juli 1950 legte sie mit der Volksrepublik Polen die Oder-Neiße-Linie als Grenze vertraglich fest. Im September desselben Jahres wurde die DDR Mitglied im Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW).

Grotewohl schlug im November 1950 Bundeskanzler Konrad Adenauer die Bildung eines Gesamtdeutschen Konstituierenden Rates vor, um die Teilung zu überwinden. Die Regierung Adenauer war aber nicht bereit, mit der DDR-Regierung zu verhandeln und bestand auf freien Wahlen.

Die DDR-Führung bemühte sich bereits früh um diplomatische Anerkennung durch andere Staaten. Sie versuchte auch, Vorfälle wie die Notlandung eines amerikanischen Armee-Hubschraubers im Juni 1958 zu nutzen, um westlich orientierte Staaten durch offizielle Kontakte zu einer Aufgabe ihrer Politik der Nichtanerkennung der DDR zu bewegen. Solche Kontakte wurden jedoch von der Bundesrepublik Deutschland verhindert.

Durch die Hallstein-Doktrin drohte sie anderen Staaten mit dem Abbruch der Beziehungen, falls diese die DDR anerkannt hätten. Für die politische Elite der USA war die DDR ein "weißer Fleck auf der politischen Landkarte", eine terra incognita ("unbekanntes Gebiet") oder lost German territory ("verlorenes deutsches Territorium").

Am 10. März 1952 bot Stalin mit den Stalin-Noten Verhandlungen über eine Wiedervereinigung und Neutralität Deutschlands an. Die Westmächte hielten dies für ein Ablenkungsmanöver, das die Westintegration Westdeutschlands behindern sollte. Der Briefwechsel endete schließlich ohne Ergebnis. Im Anschluss daran forcierte die DDR ihre "Ostintegration" und die sozialistische Umgestaltung der ostdeutschen Wirtschaft.

Nachdem die Bundesrepublik Deutschland 1954 Mitglied der Westeuropäischen Union geworden war, trat die DDR 1955 dem Warschauer Pakt bei.

Die SMAD wurde durch die Sowjetische Kontrollkommission (SKK) abgelöst, diese wiederum 1953 durch den sowjetischen "Hohen Kommissar" ersetzt. Am 25. März 1954 versuchte die Sowjetunion, die DDR durch eine einseitige Souveränitätserklärung international aufzuwerten.

Nachdem der Ministerrat der UdSSR am 20. September 1955 die Souveränität der DDR noch einmal bestätigt hatte, schlossen die beiden Partner am gleichen Tag in Moskau den "Vertrag über die Beziehungen zwischen der Deutschen Demokratischen Republik und der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken". Dieser "Beistandspakt" wurde von Nikolai Alexandrowitsch Bulganin und Otto Grotewohl unterschrieben. Damit entfielen auch alle Befugnisse des Hohen Kommissars der UdSSR.

Am 27. November 1958 forderte Nikita Chruschtschow die Revision des Potsdamer Abkommens und drohte, die Sowjetunion werde ihre Kontrollrechte über Berlin an die DDR übertragen. Damit begann die so genannte Berlin-Krise.

Zur Jahreswende 1958/1959 ließ die Sowjetunion erstmals weitreichende Atomraketen außerhalb ihres Territoriums stationieren. Der sowjetische Generalstab stationierte jeweils sechs Raketen des Typs SS-3 Shyster bei Fürstenberg/Havel und Vogelsang. Die SS-3 konnte eine Kernwaffe mit einer Sprengkraft von 300 Kilotonnen TNT bis zu 1.200 Kilometer weit, z. B. bis nach Bonn, Brüssel, Paris oder London befördern.

Quelle Wikipedia

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