1952 erklärte die DDR-Führung den "planmäßigen Aufbau des Sozialismus" zur grundlegenden Aufgabe, trieb den Prozess der "Sowjetisierung" der Gesellschaft voran und stärkte die Staatsmacht. In der Verwaltungsreform von 1952 wurden die fünf Länder in 15 Bezirke und 217 Kreise aufgeteilt. Außerdem stellte sie die verbliebene Mittelschicht in Frage. Insbesondere Bauern und kleine Handels- und Gewerbebetriebe sollten durch erhöhte Abgaben zur Aufgabe ihrer Selbstständigkeit gezwungen werden. Auch der Kurs gegenüber den Kirchen verschärfte sich.
Größere Privatunternehmen wurden enteignet und in Volkseigene Betriebe (VEBs) überführt, staatliche Beteiligungen an Privatbetrieben wurden ausgebaut. Nach dem Motto: "Von der Sowjetunion lernen heißt siegen lernen" wurde der Schwerindustrie Priorität vor dem Ausbau der Konsumgüterindustrie eingeräumt. Auch in der Landwirtschaft begann die Kollektivierung, die Bauern, die zum Teil erst in der Bodenreform wenige Jahre zuvor ihr Land bekommen hatten, wurden nun gedrängt, in Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften (LPGn) einzutreten.
Am 1. Juli 1952 begann die DDR mit der Einrichtung der Kasernierten Volkspolizei, eigene Streitkräfte aufzustellen.
Am 28. Mai 1953 beschloss das ZK der SED eine Erhöhung der Arbeitsnormen um 10,3 Prozent. Das Politbüro der KPdSU wies die SED daraufhin an, ihren starren und harten Kurs beim Aufbau des Sozialismus zu mildern. Das ZK der SED beschloss und verkündete am 11. Juni mit dem "Neuen Kurs" zahlreiche Erleichterungen insbesondere für den bürgerlichen Mittelstand und die Bauern und nahm etliche Maßnahmen der letzten Monate zurück.
Die Normerhöhung blieb bestehen. Am 16. Juni kam es daraufhin zu Streiks auf zwei Berliner Großbaustellen, dem Block 40 in der Stalinallee und dem Krankenhausneubau in Berlin-Friedrichshain und einem gemeinsamen Protestzug zum DDR-Regierungssitz, denen am 17. Juni 1953 flächendeckende Proteste folgten, die von sowjetischen Truppen niedergeschlagen wurden. Laut heutigen Erkenntnissen kamen dabei etwa 50 Demonstranten und 5 Angehörige der Volkspolizei ums Leben. Die DDR-Führung bezeichnete den Aufstand als ein Werk "faschistischer Agenten ausländischer Mächte".
Im Politbüro wurde der Aufstand der verfehlten Politik Ulbrichts angelastet, der am 8. Juli 1953 versprach zurückzutreten. Seit Stalins Tod am 5. März 1953 und der darauf einsetzenden Entstalinisierung hatten sich aber die Machtverhältnisse in der KPdSU geändert. Nach der Verhaftung von Geheimdienstchef Lawrenti Beria wurde Chruschtschow zum neuen starken Mann in Moskau. Er setzte auf eine Stabilisierung der Verhältnisse und stärkte Ulbricht den Rücken, dem es gelang, seine innerparteilichen Gegner Rudolf Herrnstadt und Wilhelm Zaisser mit den Machenschaften des gestürzten Beria in Verbindung zu bringen und so kaltzustellen. Eine erneute Parteisäuberung war die Folge.
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