Das war die DDR

Chronik 1971-1980 - Von neuem Aufbruch zur Stagnation

1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980
1971
1. JanuarDie Ergebnisse der Volks-, Berufs-, Wohnraum und Gebäudezählung werden veröffentlicht. Die DDR hat zum Stichtag 17.053.699 Einwohner.
29. JanuarEs erfolgt ein Ministerratsbeschluss über sozialpolitische Maßnahmen. Das sind unter anderem Preissenkungen für verschiedene Textilien und andere Industriewaren und Verbesserungen im Sozialversicherungswesen.
31. JanuarDer Telefonverkehr zwischen Ost- und West-Berlin wird wieder aufgenommen.
1. FebruarEs werden Grundlöhne und Mindestrenten erhöht.
24./25. FebruarEin Briefwechsel zwischen dem Vorsitzenden des Ministerrats der DDR, Willi Stoph, und dem Regierenden Bürgermeister von Berlin (West), Klaus Schütz, über die Aufnahme von Verhandlungen findet statt.
16. MärzDie DDR und Chile nehmen diplomatische Beziehungen auf. Inzwischen haben 28 Staaten die DDR diplomatisch anerkannt.
3. MaiAuf der 16. Tagung des Zentralkomitee der SED wird Erich Honecker als Nachfolger von Walter Ulbricht zum ersten Sekretär des ZK der SED gewählt. Er löst den "aus Altersgründen" zurückgetretenen Walter Ulbricht ab.
6. MaiDie Schauspielerin und Witwe von Bertolt Brecht, Helene Weigel, stirbt im Alter von 70 Jahren in Berlin.
15. - 19. JuniDer VIII. Parteitag der SED findet statt. Er formuliert als neue Hauptaufgabe "Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik" und verabschiedet die Direktive für den Fünfjahrplan 1971–1975. Die Volkskammer wählt Erich Honecker am 24. Juni zum Vorsitzenden des Nationalen Verteidigungsrates der DDR.
5. AugustEs kommt zu Gesprächen zwischen Erich Honecker, Leonid Iljitsch Breschnew und Nikolai W. Podgorny über "Vervollkommnung und Vertiefung der Zusammenarbeit" zwischen der DDR und der UdSSR.
3. SeptemberDie Botschafter der USA, der UdSSR, Großbritanniens und Frankreichs unterzeichnen das Viermächteabkommen über Berlin.
18. - 20. SeptemberEine Partei- und Regierungsdelegation der DDR unter der Leitung von Erich Honecker verweilt in Polen. Es kommt zu einem Beschluss über pass- und visafreien Reiseverkehr zwischen der DDR und Polen.
30. SeptemberEs wird ein Protokoll über Postverhandlungen zwischen der Bundesrepublik und der DDR unterzeichnet. Es kommt zu Verbesserungen im innerdeutschen Postverkehr.
14. NovemberEs finden Wahlen zur Volkskammer und zu den Bezirkstagen statt. Offiziell werden 99,85 % der Stimmen für die Kandidaten der Nationalen Front abgegeben.
18. NovemberDas ZK der SED und der Ministerrat beschließen einen Preisstopp für Konsumgüter und Dienstleistungen bis 1975.
17. DezemberDer Staatssekretär im Bundeskanzleramt der Bundesrepublik Egon Bahr und der Staatssekretär beim Ministerrat der DDR Michael Kohl unterzeichnen das Abkommen über den Transitverkehr zwischen beiden deutschen Staaten.
20. DezemberDie Volkskammer verabschiedet ein Gesetz über den Fünfjahrplan 1971 bis 1975.
1972
1. JanuarPass- und visafreier Reiseverkehr zwischen der DDR und Polen eingeführt.
15. JanuarPass- und visafreier Reiseverkehr zwischen der DDR und der ČSSR eingeführt.
11. FebruarDer "Deutsche Fernsehfunk" wird in "Fernsehen der DDR" umbenannt.
9. MärzDie Volkskammer verabschiedet das Gesetz über die Unterbrechung der Schwangerschaft (14 Gegenstimmen und acht Enthaltungen).
11. MärzDDR-Außenminister Otto Winzer weilt in Moskau. Es kommt zur Unterzeichnung der internationalen Konvention über das Verbot der Entwicklung, Herstellung und Lagerung bakteriologischer und toxischer Waffen sowie deren Vernichtung.
27./28. AprilDie 5. Tagung des ZK der SED findet statt. Es wird ein gemeinsamer Beschluss des ZK, des Bundesvorstandes des FDGB und des Ministerrates über sozialpolitische Maßnahmen, unter anderem Erhöhung der Mindestrenten und teilweise Mietpreissenkungen für Neubauwohnungen gefasst.
12. MaiDer Vertrag über Freundschaft, Zusammenarbeit und gegenseitigen Beistand zwischen Rumänien und der DDR wird unterzeichnet.
3. JuniDas Transitabkommen zwischen den beiden deutschen Staaten tritt in Kraft.
23. JuniDas ZK der SED und der Ministerrat beschließen Maßnahmen zur Förderung des Wohnungsbaus.
6./7. JuliDie 6. Tagung des ZK der SED findet statt. "Weite und Vielfalt" in der Kulturpolitik werden diskutiert, eine Kommission zur Überarbeitung des Parteiprogramms und des Statuts der SED wird eingesetzt und ein Beschluss über die Verstaatlichung von privaten Unternehmen und Betrieben mit staatlicher Beteiligung wird gefasst.
26. August - 11. SeptemberBei den Olympischen Sommerspielen in München erreicht die DDR in der inoffiziellen Medaillenwertung vor der Bundesrepublik Deutschland den dritten Platz.
6. OktoberAus Anlass des 23. Jahrestages der DDR-Gründung erlässt der Staatsrat der DDR eine Amnestie für politische und kriminelle Straftäter. Nach offiziellen Angaben werden mehr als 30.000 Personen entlassen, ein Teil von ihnen in den Westen.
24. NovemberDie DDR tritt der UNESCO bei.
13. DezemberDie DDR wird Mitglied in der Wirtschaftskommission für Europa der UNO (ECE).
21. DezemberDer Grundlagenvertrag zwischen der DDR und der Bundesrepublik Deutschland wird unterzeichnet.
1973
5. - 22. JanuarWeitere 13 Staaten nehmen diplomatische Beziehungen zur DDR auf. Darunter Spanien, Italien und die Niederlande.
26. JanuarKurt Hager, Sekretär des ZK der SED, wendet sich auf einer Tagung der Präsidien des Kulturbundes, der Künstlerverbände und der Akademie der Künste der DDR gegen die These von einer einheitlichen deutschen Kulturnation und betont die Herausbildung einer sozialistischen Kultur der DDR.
2. FebruarDie DDR tritt dem Wiener Übereinkommen über diplomatische Beziehungen bei.
9. FebruarDie NATO-Staaten Frankreich und Großbritannien nehmen diplomatische Beziehungen zur DDR auf.
1. MärzDie Verordnung des Ministerrates über die Tätigkeit ausländischer Publikationsorgane und ihrer Korrespondenten in der DDR wird veröffentlicht.
5. - 7. MärzKorrespondenten der ARD, des ZDF sowie von Zeitungen und Zeitschriften aus der Bundesrepublik werden in der DDR akkreditiert.
8. MärzDie DDR lehnt Wiedergutmachungszahlungen an Israel in jeder Form ab.
14./15. MärzIn Düsseldorf trifft sich eine Delegation des FDGB mit Vertretern des DGB.
15. AprilJapan nimmt diplomatische Beziehungen zur DDR auf.
30./31. MaiEs findet ein Treffen des Bundestagsfraktionvorsitzenden Herbert Wehner (SPD) und Wolfgang Mischnick (FDP) mit Erich Honecker statt.
21. JuniDer Vertrag über die Grundlagen der Beziehungen zwischen der DDR und der Bundesrepublik Deutschland (Grundlagenvertrag) tritt in Kraft.
2. JuliEine Einigung der Sportverbände DTSB und DSB über innerdeutsche Sportbeziehungen scheitert an der Frage der Einbeziehung West-Berlins.
28. Juli - 5. AugustIn Ost-Berlin finden die X. Weltfestspiele der Jugend und Studenten statt.
1. AugustWalter Ulbricht stirbt in Groß Dölln im Alter von 80 Jahren.
18. SeptemberDie DDR wird Mitglied der UNO.
2. OktoberAuf der 10. Tagung des ZK der SED wird über ein Wohnungsbauprogramm für die Jahre 1976–1990 beraten.
3. OktoberIn der Nachfolge von Walter Ulbricht wird Willi Stoph von der Volkskammer zum Vorsitzenden des Staatsrates der DDR gewählt. Horst Sindermann wird Vorsitzender des Ministerrates.
15. NovemberEine Verdopplung des Mindestumtausches durch die DDR tritt in Kraft. Besucher aus "nichtsozialistischen Staaten und West-Berlin" müssen beim Besuch der DDR jetzt 20 DM und beim Besuch Ost-Berlins 10 DM zum Kurs 1:1 in Mark der DDR umtauschen.
1974
1. JanuarAuf Anordnung des Ministeriums des Inneren der DDR müssen DDR-Kraftfahrzeuge anstelle des bisherigen "D", dem internationalen Kfz-Kennzeichen für Deutschland, das Zeichen "DDR" anbringen.
1. JanuarDie DDR wird Mitglied der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO).
28. JanuarDie Volkskammer verabschiedet das 3. Jugendgesetz.
25. AprilGünter Guillaume, persönlicher Referent Willy Brandts, wird unter dem Verdacht der Spionage für die DDR festgenommen(Guillaume-Affäre).
30. AprilEs fällt der gemeinsame Beschluss des SED-Politbüros, des Ministerrates und des FDGB-Bundesvorstandes über weitere Maßnahmen zur Durchführung des sozialpolitischen Programms, unter anderem eine Erhöhung des jährlichen Mindesturlaubes.
2. MaiDie Ständigen Vertretungen in Bonn und Ost-Berlin werden eröffnet. Ständiger Vertreter der DDR in der Bundesrepublik Deutschland wird Michael Kohl.
20. JuniDas DDR-Außenministerium protestiert gegen die beabsichtigte Einrichtung des Umweltbundesamtes der Bundesrepublik Deutschland in West-Berlin.
29. JuniDie Deutsch-deutsche Grenzkommission trifft eine Vereinbarung über den Grenzverlauf und den Fischfang in der Lübecker Bucht.
4. SeptemberDie USA nehmen diplomatische Beziehungen zur DDR auf.
14. SeptemberDie Staatsbank der DDR gibt neue Banknoten aus.
27. SeptemberDie Volkskammer beschließt das "Gesetz zur Ergänzung und Änderung der Verfassung der Deutschen Demokratischen Republik". Alle Bezüge auf die "deutsche Nation" werden gestrichen, ein neues Gerichtsverfassungsgesetz wird erlassen und es kommt zu einer personellen Umbesetzung des Ministerrates.
15. NovemberDer am 15. November 1973 verdoppelte Mindestumtausch für Besucher der DDR und Ost-Berlins wird von 20 auf 13 DM, beziehungsweise von 10 auf 6,50 DM gesenkt. Personen unter 16 Jahren und Rentner werden vom Mindestumtausch befreit.
17. NovemberIn einem Hirtenbrief wenden sich die katholischen Bischöfe der DDR gegen das staatliche Erziehungsmonopol.
11./12 DezemberEin Abkommen über die Verbringung von Abfallstoffen von West-Berlin in die DDR wird geschlossen.
1975
20. JanuarOskar Fischer wird nach dem Rücktritt Otto Winzers neuer Außenminister der DDR.
26. JuliEs wird eine Vereinbarung über die Koordinierung der Volkswirtschaftspläne der UdSSR und der DDR für den Zeitraum 1976–1980 geschlossen.
1. AugustAuf dem KSZE-Gipfeltreffen in Helsinki kommt es nach zweijährigen Verhandlungen zur Unterzeichnung der Schlussakte von Helsinki. Zu den Unterzeichnern gehören die Bundesrepublik Deutschland und die DDR. Am Rande der Konferenz treffen sich Bundeskanzler Helmut Schmidt und Erich Honecker.
16. SeptemberDie Volkskammer verabschiedet das neue Zivilgesetzbuch (ZGB).
24. SeptemberAuf der UNO-Vollversammlung in New York bringen die Außenminister der DDR und der Bundesrepublik Deutschland die unterschiedlichen Standpunkte ihrer Regierungen zur deutschen Frage zum Ausdruck.
7. OktoberLeonid Breschnew und Erich Honecker unterzeichnen in Moskau einen neuen "Vertrag über Freundschaft, Zusammenarbeit und gegenseitigen Beistand" zwischen der UdSSR und der DDR.
29. OktoberDie Regierung der DDR und der Senat von West-Berlin treffen eine Übereinkunft über gegenseitige Hilfeleistung bei Unglücksfällen in Grenzgewässern.
15. DezemberGünter Guillaume und seine Ehefrau werden wegen Spionage für die DDR zu 13 bzw. acht Jahren Haft verurteilt (Guillaume-Affäre).
19. DezemberEs kommt es zu einer Vereinbarung zwischen der DDR und der Bundesrepublik Deutschland über den Ausbau der Transitstrecken nach Berlin.
1976
30. MärzEin Post- und Fernmeldeabkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR wird unterzeichnet.
23. AprilDer Palast der Republik am Marx-Engels-Platz im Zentrum von Ost-Berlin wird nach 32-monatiger Bauzeit eröffnet.
4. MaiEin Konsularabkommen zwischen der DDR und Großbritannien wird in Ost-Berlin unterzeichnet. Es dient der Aufnahme und Pflege direkter diplomatischer und der sonstigen zwischenstaatlichen Beziehungen.
18. - 22. MaiDer IX. Parteitag der SED tagt im Palast der Republik. Die Delegierten beschließen ein neues Programm und ein verändertes Statut. Erich Honecker nimmt den Titel "Generalsekretär" an.
27. MaiDas ZK der SED, der Bundesvorstand des FDGB und der Ministerrat beschließen gemeinsam über weitere sozialpolitische Maßnahmen. Unter anderem werden die Mindestlöhne und die Mindestrenten erhöht und Maßnahmen zur Förderung berufstätiger Mütter getroffen.
24. JuniDie Volkskammer beschließt, alle Volksvertretungen künftig für die Dauer von fünf statt wie bisher vier Jahren zu wählen. Das aktive und passive Wahlalter sinkt von 21 auf 18 Jahre.
29./30. JuniIn Ost-Berlin findet eine Konferenz der kommunistischen Arbeiterparteien Europas statt. Unter den 29 teilnehmenden Parteien befinden sich auch die italienische und die spanische kommunistische Partei, die für den Eurokommunismus eintreten. Das Neue Deutschland, die Parteizeitung der SED, druckt ihre Stellungnahmen im Wortlaut ab.
7. - 9. JuliDer Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW) hält seine 30. Tagung in Ost-Berlin ab. Es werden unter anderem die Beziehungen zur EWG beraten.
10. JuliIn Riesa bildet sich auf Initiative des Arztes Karl Heinz Nitschke eine "Bürgerrechtsinitiative", die unter Berufung auf die Menschenrechte und die KSZE-Schlussakte die Erteilung von Ausreisegenehmigungen fordert.
17. Juli - 1. AugustBei den Olympischen Sommerspielen in Montreal belegt die DDR in der inoffiziellen Medaillenwertung hinter der UdSSR und vor den USA den zweiten, die Bundesrepublik Deutschland den vierten Platz.
18. AugustPfarrer Oskar Brüsewitz zündet sich als Fanal auf dem Platz vor der Michaeliskirche in Zeitz an und klagt die DDR-Schulpolitik an. Nachdem die SED ihn öffentlich diffamiert, kommt es zu Solidaritätsbekundungen innerhalb und außerhalb der Kirchen (u. a. Bettina Wegner und Wolf Biermann).
17. OktoberBei den Wahlen zur Volkskammer und zu den Bezirkstagen stimmen laut offiziellen Angaben 99,86 % für die Einheitsliste der Nationalen Front.
26. OktoberDie Berliner Ordinarienkonferenz wird durch Dekret des Heiligen Stuhls zu einer von der Fuldaer Bischofskonferenz unabhängigen Berliner Bischofskonferenz.
29. OktoberDie konstituierende Sitzung der Volkskammer wählt Willi Stoph zum neuen Vorsitzenden des Ministerrates und Erich Honecker zum Vorsitzenden des Nationalen Verteidigungsrates. Gleichzeitig löst Honecker Stoph als Vorsitzender des Staatsrates ab. Horst Sindermann wird Präsident der Volkskammer.
16. NovemberDer Liedermacher Wolf Biermann wird ausgebürgert. Er befindet sich gerade auf einer Konzertreise durch die Bundesrepublik Deutschland, als ihm die Rückkehr in die DDR untersagt wird. In der DDR-Presse werden Zustimmungserklärungen zu Biermanns Ausbürgerung abgedruckt.
26. NovemberRobert Havemann, deutscher Chemiker, Kommunist, Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus und Regimekritiker in der DDR. wird unter Hausarrest gestellt.
1977
17./18. MärzDie 5. Tagung des ZK der SED berät über Wirtschaftspolitik und fasst einen Beschluss zur Entwicklung des Bauwesens.
14. AprilReiner Kunze siedelt in die Bundesrepublik Deutschland über. Weitere Schriftsteller und Künstler folgen in den nächsten Monaten.
16. JuniDie Volkskammer verabschiedet ein neues Arbeitsgesetzbuch (AGB).
23. AugustRudolf Bahro wird nach der Veröffentlichung eines Auszugs aus seinem Buch "Die Alternative" im westdeutschen Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" am Vortag, verhaftet.
7. OktoberAuf dem Alexanderplatz in Ost-Berlin und in Weimar kommt es zu Jugendkrawallen. Dabei kommen drei Menschen zu Tode, davon zwei Bereitschaftspolizisten. In Weimar werden mehrere Jugendliche verhaftet.
20. DezemberDer Ausbau der Autobahn zwischen den Grenzkontrollstellen Helmstedt (BR Deutschland) und Marienborn (DDR) wird vereinbart.
1978
6. MärzErich Honecker führt ein Gespräch mit dem Vorstand der Konferenz der Evangelischen Kirchenleitungen in der DDR unter der Führung von Bischof Albrecht Schönherr.
30. MärzDer österreichische Bundeskanzler Bruno Kreisky besucht als erster westlicher Regierungschef die DDR.
5. - 8. JuniEine Staatsdelegation der DDR besucht Paris. Es werden Gespräche über beiderseitige Wirtschaftsbeziehungen geführt.
7. JuniErich Honecker empfängt eine Delegation der PLO unter der Leitung von Jassir Arafat.
25. JuniEs ergeht ein bischöfliches Rundschreiben an die Gemeinden mit kritischen Bemerkungen zur Einführung des Wehrkundeunterrichtes an den DDR-Schulen.
30. JuniRudolf Bahro wird wegen "geheimdienstlicher Verbindungsaufnahme" zu acht Jahren Freiheitsentzug verurteilt.
26. AugustSigmund Jähn startet an der Seite von Waleri Fjodorowitsch Bykowski an Bord des sowjetischen Raumschiffs "Sojus 31" in das Weltall. Er wird von den DDR-Medien als "erster Deutscher im All" propagandistisch verarbeitet.
1. SeptemberMit Schuljahresbeginn wird in den 9. und 10. Klassen der Polytechnischen Oberschulen der Wehrkundeunterricht eingeführt.
13. OktoberDie Volkskammer verabschiedet ein neues Gesetz über die Landesverteidigung.
26./27. OktoberDer DDR-Außenminister Oskar Fischer besucht Italien. Es wird ein Abkommen über wissenschaftlich-technische Zusammenarbeit geschlossen.
16. DezemberDer Bau einer Autobahn Berlin-Hamburg, die Instandhaltung der Transitwasserstraße nach West-Berlin und die Wiedereröffnung des Teltowkanals wird beschlossen.
1979
8. - 21. JanuarStaatsratsvorsitzender Erich Honecker und Ministerpräsident Willi Stoph besuchen Indien. Ein Abkommen über wirtschaftliche und wissenschaftliche Zusammenarbeit wird unterzeichnet.
15. - 24. FebruarErich Honecker reist nach Libyen, Angola, Sambia und Mosambik.
4. SeptemberEin Konsularvertrag mit den USA wird abgeschlossen.
16. SeptemberDen Familien Strelzyk und Wetzel aus dem thüringischen Pößneck gelingt eine spektakuläre Flucht aus der DDR mit Hilfe eines selbstgebauten Heißluftballons. Bei der 18 Kilometer langen Ballonfahrt vom grenznahen Ort Oberlemnitz aus überqueren sie die DDR-Grenze in zweieinhalbtausend Metern Höhe. Nach 28 Minuten Flugzeit landen die insgesamt acht Ballonfahrer auf einem Feld in der Nähe der oberfränkischen Kleinstadt Naila in Bayern.
4. - 8. OktoberAnlässlich des 30. Jahrestages der DDR stattet Leonid Breschnew der DDR einen Besuch ab und kündigt den Abzug von 20.000 Soldaten und 1000 Panzern an.
7. NovemberKlaus Gysi wird neuer Staatssekretär für Kirchenfragen.
10. NovemberRudolf Bahro wird auf Grund einer Amnestie aus dem Gefängnis entlassen und reist in die Bundesrepublik Deutschland aus.
1. DezemberEine vom ZK der SED, dem Ministerrat und dem Bundesvorstand des FDGB beschlossene Erhöhung der Renten und eine Erweiterung der Sozialleistungen tritt in Kraft.
14. DezemberAus Anlass des 30. Jahrestages der DDR wird eine Amnestie erlassen. 21.928 Strafgefangene werden entlassen.
21. DezemberDie DDR und die Bundesrepublik unterzeichnen ein Veterinärabkommen.
1980
1. JanuarDie DDR wird für zwei Jahre nichtständiges Mitglied des UNO-Sicherheitsrates.
1. JanuarDie Einführung der Transitpauschale für den Verkehr zwischen der Bundesrepublik Deutschland und West-Berlin in Höhe von 50 Millionen D-Mark jährlich entbindet Bundesbürger und West-Berliner von den Straßenbenutzungsgebühren bei Transitreisen.
30. JanuarAuf beiderseitigen Wunsch wird der für Februar/März geplante Besuch Bundeskanzler Helmut Schmidts in der DDR verschoben. Grund ist die sowjetische Intervention in Afghanistan.
30. AprilDie 3. Rahmenvereinbarung über Verkehrsfragen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR wird in Ost-Berlin unterzeichnet.
8. JuniDer Schauspieler und Sänger Ernst Busch stirbt im Alter von 80 Jahren in Ost-Berlin.
22. AugustBundeskanzler Helmut Schmidt sagt auf Grund der Streiks in Polen ein geplantes Treffen mit Erich Honecker am Werbellinsee ab.
30. OktoberDer visafreie Verkehr zwischen der DDR und Polen wird aufgehoben.
11. - 13. NovemberErich Honecker besucht die Republik Österreich.

Quelle Wikipedia

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