Das war die DDR

Wirtschaftspolitik 1949 - 1961

Die Politik legte Wert auf eine Integration der Akademiker in den Aufbauprozess, auch solcher, die im Nationalsozialismus Karriere gemacht hatten. Die 1. Kulturverordnung der Deutschen Wirtschaftskommission vom 31. März 1949 plädierte für eine "Umformung und Umerziehung der alten Gruppen der bürgerlichen Intelligenz", statt diese auszugrenzen.

Nachdem es bereits einen Zwei-Jahres-Plan gegeben hatte, folgte die Wirtschaft der DDR ab 1951 dem 1. Fünfjahrplan. Damit begann der Einstieg in die Planwirtschaft. Verantwortlich für die Aufstellung und Kontrolle der langfristigen Pläne sowie die zentrale Lenkung der Wirtschaft war die 1950 gegründete staatliche Plankommission.

1958 wurden die Lebensmittelkarten endgültig abgeschafft.

1959 zeichnete sich ein Scheitern des laufenden Zweiten Fünfjahrplans ab. Die Plankommission erstellte daher übergangsweise einen Siebenjahresplan. Zahlreiche Betriebe der Sowjetischen Aktiengesellschaften (SAG) wurden von der DDR zurückgekauft und in Volkseigene Betriebe (VEB) umgewandelt.

Für die Landwirtschaft prägte die SED in den 1950er Jahren die Devise "Vom Ich zum Wir". Unter diesem Motto sollte die Landbevölkerung "auf freiwilliger Basis" von den angeblichen Vorzügen einer kollektivierten Landwirtschaft überzeugt werden.

Das Ziel war die Gründung von Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften (LPG). "Muster-LPGs" sollten wie "Leuchttürme auf dem Lande" die Idee von der Sowjetisierung in alle Dörfer tragen. Da die meisten Bauern kein Interesse an genossenschaftlicher Arbeit zeigten, wurden insbesondere verlassene Höfe, sogenannte ÖLB (Örtlicher Landwirtschaftsbetrieb) und wirtschaftlich kaum lebensfähige Kleinbetriebe zu LPGs zusammengefügt. 1952 waren so in der DDR knapp 2.000 zunächst überwiegend wirtschaftsschwache LPGs entstanden.

Klein- und Mittelbauern wurden mit Repressionen und hohen Zwangsabgaben drangsaliert und bei der Verteilung der landwirtschaftlichen Geräte durch die MAS benachteiligt. Zehntausende Bauern siedelten daraufhin in den Westen um. Dies führte dazu, dass am 17. Juni 1953 auch auf dem Land die Stimmung kippte. Anschließend wurde die Kollektivierung zunächst verlangsamt, auf Druck der Sowjetunion aber forcierte die DDR-Führung die Kollektivierung ab 1958 wieder. Von der SED entsandte Agitationstruppen sollten die Bauern durch Nötigung oder Drohungen zum "freiwilligen" Eintritt in eine LPG veranlassen, während widerstrebende Landwirte vom MfS verhaftet wurden.

Parallel zur Entwicklung in Westdeutschland begann das staatliche Fernsehen der DDR Ende 1952 mit Versuchssendungen und nahm 1956 seinen regulären Sendebetrieb auf. Ab 1960 war die Propagandasendung Der schwarze Kanal von und mit Karl-Eduard von Schnitzler einmal wöchentlich im Programm.

Quelle Wikipedia

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