Das war die DDR

Militärische Tradition der Nationalen Volksarmee (NVA)

Die NVA sah ihre militärischen Vorbilder in den Kämpfern der Bauernkriege 1524/1525, der anti-napoleonischen Befreiungskriege 1813 und der Revolutionen von 1848 und 1918 mit dem Kieler Matrosenaufstand. Ferner dienten die Rote Ruhrarmee, die Internationalen Brigaden im Spanischen Bürgerkrieg 1936 und das Nationalkomitee Freies Deutschland als Vorbilder. Außerdem spielte die "Rettung des Friedens durch die NVA am 13. August 1961" (Mauerbau) in der Traditionsarbeit eine große Rolle. Die preußische Tradition wurde in Form des Großen Zapfenstreichs und im Beibehalt des Stechschritts, modifiziert als "Exerzierschritt", gepflegt. Der Yorcksche Marsch war zudem der Ehrenmarsch der NVA.

An preußischen Militärs waren auch einige Orden und Ehrenzeichen der NVA orientiert, so der Blücher-Orden und der Scharnhorst-Orden. Die auf Vorrat produzierten Blücher-Orden sollten Soldaten erhalten, die sich in einem Krieg durch besondere Tapferkeit ausgezeichnet hätten. Der Scharnhorst-Orden war ein Orden der DDR, der für Leistungen zur militärischen oder sonstigen Stärkung der DDR verliehen wurde. Er war zudem der höchste militärische Orden.

Gerade für die Seestreitkräfte, ab 1960 Volksmarine, erwies sich die Konzentration auf den Kieler Matrosenaufstand von 1918 und die Volksmarinedivision als alleinigen Grundstock des offiziellen militärischen Marinebrauchtums allerdings als wenig förderlich für ein selbstbewusstes Verständnis, darüber hinausgehende Versuche, auch andere Szenen der deutschen Marinegeschichte oder Einzelschicksale deutscher Seesoldaten dafür in Beschlag zu nehmen, wurden von der politischen Führung stets als "politisch nicht opportun" zurückgewiesen.

Jährlich am 1. März wurde ab 1957 in der DDR der Tag der Nationalen Volksarmee begangen.

Quelle Wikipedia

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