Die Sowjetunion entwickelte während des Zweiten Weltkrieges eigene Ideen für ein Nachkriegsdeutschland. Josef Stalin schwebte ein ungeteilter, neutraler und nichtsozialistischer Staat vor. Er erwartete, insbesondere aus dem Ruhrgebiet zahlreiche Reparationen zu erhalten. Im Gegenzug sollten aus der sowjetischen Besatzungszone Nahrungsmittel in die westlichen Zonen geliefert werden. Da dies aber nicht geschah, stellten die Westalliierten ihre Lieferungen auch ein.
Diese Pläne konnte Stalin also nicht durchsetzen. Um sich alle Optionen offen zu halten, verschob er die Sowjetisierung der eigenen Besatzungszone zunächst und vermied bzw. vertuschte eine offene kommunistische Entwicklung.
Nach Kriegsende setzte die Sowjetunion in der von ihr besetzten Zone die Sowjetische Militäradministration in Deutschland (SMAD) ein. Diese sollte den Aufbau eines politischen Systems im Sinne der Sowjetunion steuern und die Besatzungszone verwalten. Dazu kontrollierte und regelte sie das gesamte politische und gesellschaftliche Leben und beschäftigte bis zu 50.000 Mitarbeiter. Sie verfügte die Gründung von fünf Ländern innerhalb der Sowjetischen Besatzungszone und übertrug ihnen im Oktober 1945 Gesetzgebungsbefugnisse.
Zum Bild: Armeegeneral W.J. Tschuikow, der Chef der neugeschaffenen Sowjetischen Kontrollkommission (SKK), der die Kontrolle über die Durchführung der Bestimmungen und Prinzipien des Potsdamer Abkommens obliegt, empfängt die Mitglieder der Regierung der Deutschen Demokratischen Republik. Die SKK löst die Sowjetische Militär-Administration (SMA) ab, deren Funktionen an die deutschen Staatsorgane übergeben werden. UBz: Armeegeneral W.J. Tschuikow begrüßt den Minister Hermann Kastner, links Ministerpräsident Otto Grotewohl.
Quelle Wikipedia