1949 | |
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7. Oktober | Der 2. Deutsche Volksrat erklärt sich zur Provisorischen Volkskammer und setzt die Verfassung der DDR in Kraft. Damit ist die Deutsche Demokratische Republik gegründet. Der Ost-Berliner Magistrat erklärt Berlin zur Hauptstadt der DDR. |
10. Oktober | Die Verwaltungsfunktionen werden an die Provisorische Regierung der DDR übertragen. An die Stelle der SMAD tritt die Sowjetische Kontrollkommission (SKK). |
11. Oktober | Wilhelm Pieck wird Präsident der DDR. |
12. Oktober | Otto Grotewohl wird Ministerpräsident der DDR. Die Volkskammer bestätigt die provisorische Verfassung der DDR. |
1950 | |
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24. Januar | Das Politbüro der SED beschließt die Bildung eines Ministeriums für Staatssicherheit. Die Regierung der DDR verabschiedet einen „Beschluss über die Abwehr von Sabotage“ und empfiehlt ebenfalls die Bildung eines solchen Ministeriums. Es wird am 8. Februar nach einstimmigem Beschluss der Volkskammer der DDR über das "Gesetz über die Bildung eines Ministeriums für Staatssicherheit" gebildet. Wilhelm Zaisser wird am 16. Februar zum Minister für Staatssicherheit, Erich Mielke zum Staatssekretär ernannt. |
21. April | Beginnend werden bis Juni die Waldheimer Prozesse durchgeführt. In Waldheim (Sachsen) werden die von der sowjetischen Besatzungsmacht nach Auflösung der Internierungslager nicht freigelassenen Gefangenen der deutschen Gerichtsbarkeit überstellt. Dabei werden in als Schauprozesse zu bezeichnenden Verhandlungen, unter Verletzung rechtsstaatlicher Prinzipien, mehr als 3400 wegen Kriegs- und nationalsozialistischen Verbrechen Angeklagte zu hohen Zuchthausstrafen und 32 von ihnen zum Tode verurteilt. Nach internationalen Protesten werden schon 1952 zahlreiche Urteile revidiert. |
27. - 30. Mai | Das erste Deutschlandtreffen der Jugend findet in Berlin statt. |
6. Juli | Im Görlitzer Vertrag zwischen der DDR und der Volksrepublik Polen wird die Oder-Neiße-Linie als neue polnische Westgrenze festgelegt. |
20. - 24. Juli | Auf dem III. Parteitag der SED wird ein neues Parteistatut verabschiedet und die Umwandlung des Parteivorstandes in ein Zentralkomitee (ZK) beschlossen. |
25. Juli | Das ZK der SED wählt das Politbüro, das Sekretariat des ZK und die Zentrale Parteikontrollkommission (ZPKK). Vorsitzende der Partei werden Wilhelm Pieck und Otto Grotewohl, Generalsekretär des ZK wird Walter Ulbricht. |
18. August | Der Minister für Industrie der DDR, Fritz Selbmann, gab mit den ersten Axtschlägen zum Fällen einer Kiefer den Start frei für den Bau des Eisenhüttenkombinats Ost (EKO). |
23. August | Die SED beginnt mit Parteisäuberungen (Fieldaffäre). Es werden Leo Bauer, Chefredakteur des Deutschlandsenders, Willi Kreikemeyer, Generaldirektor der Deutschen Reichsbahn, verhaftet. |
29. September | Die DDR wird Mitglied im Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW). |
15. Oktober | finden erste Wahlen zur Volkskammer der DDR statt. Die von der SED dominierte Einheitsliste der Nationalen Front erhält nach offiziellen Angaben 99,7 % der Stimmen. |
26./27. Oktober | Das ZK der SED beschließt die Überprüfung aller Parteimitglieder und Kandidaten der Partei. |
1951 | |
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1. Januar | Die Wirtschaft der DDR folgt dem ersten Fünfjahresplan. |
15. Januar | Konrad Adenauer lehnt Otto Grotewohls Vorschlag eines "Gesamtdeutschen Konstituierenden Rats" ab und fordert Freie Wahlen als ersten Schritt zur Wiedervereinigung Deutschlands. |
22. April | Das Nationale Olympische Komitee (NOK) der DDR konstituiert sich unter dem Namen NOK für Ostdeutschland. |
26. April | Es wird die Leitung und Kontrolle der Sozialversicherung dem FDGB übertragen. |
18. Juli | Robert Havemann wird von der West-Berliner Polizei beim Verteilen von Flugblättern festgenommen. |
19. Juli | Das Ministerium des Innern der DDR verbietet allen in der DDR zugelassenen Kraftfahrzeugen die Durchfahrt durch West-Berlin. |
5. - 19. August | In Ost-Berlin finden die 3. Weltfestspiele der Jugend und Studenten statt. |
16. August | Das Institut für wirtschaftswissenschaftliche Forschung, der Auslandsnachrichtendienst der DDR, wird gegründet. |
8. Oktober | Die Rationierung aller Lebensmittel, bis auf die für Fleisch, Fett und Zucker, wird aufgehoben. |
18. Oktober | Die Deutsche Volkspolizei besetzt die zum US-Sektor von Berlin gehörende Enklave Berlin-Steinstücken, muss sie aber am 23. Oktober auf Befehl der Sowjetischen Kontrollkommission wieder räumen. |
1952 | |
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9. Januar | Die Volkskammer verabschiedet ein Gesetz für freie Wahlen zu einer gesamtdeutschen Nationalversammlung. |
15. Januar | Die DDR-Regierung verweigert einer UN-Kontrollkommission, die die Voraussetzungen für freie Wahlen überprüfen soll, die Einreise. |
3. Februar | Der Grundstein für die ersten neuen Wohngebäude an der Stalinallee in Ost-Berlin wird gelegt. Chefarchitekt ist Hermann Henselmann. |
28. April | Die Sowjetunion übergibt 66 von 213 Betrieben der Sowjetischen Aktiengesellschaft (SAG) an die DDR. Diese werden in Volkseigene Betriebe (VEB) umgewandelt. |
8. Mai | Außenminister Georg Dertinger kündigt den Aufbau nationaler Streitkräfte an. |
13. Mai | Die Deutsche Grenzpolizei (DGP) wird dem Ministerium für Staatssicherheit unterstellt. |
26./27. Mai | Beginn der Einrichtung einer fünf Kilometer breiten Sperrzone entlang der Demarkationslinie zur Bundesrepublik Deutschland. Damit startet die Zwangsumsiedlung von über 12.000 Anwohnern. Auf Anordnung der SED werden die Telefonleitungen zwischen West-Berlin und der DDR gekappt. |
1. Juni | West-Berliner, die in die DDR einreisen wollen, müssen in Ost-Berlin eine Genehmigung beantragen. |
3. Juni | Britisches Militär und West-Berliner Polizei blockieren den (Ost-)Berliner Rundfunk im Haus des Rundfunks in der Masurenallee in (West-)Berlin-Charlottenburg. Zu den Eingeschlossenen zählt Karl-Eduard von Schnitzler. Etwas mehr als einen Monat später wird am 6. Juli der Bau des Funkhaus Nalepastraße in Berlin-Oberschöneweide begonnen, das nach einem Großbrand im Februar 1955 erst im Februar 1956 den Betrieb aufnehmen kann. |
8. Juni | In Merxleben wird die erste Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (LPG) in der DDR gegründet. |
1. Juli | Die Hauptverwaltung Ausbildung mit den Volkspolizei-Bereitschaften im Ministerium des Innern (MdI) erhält die Bezeichnung „Kasernierte Volkspolizei“. |
21. Juli | Acht Berliner Stuckateure gründen die erste Produktionsgenossenschaft des Handwerks (PGH) in der DDR. |
1. August | Die Transportpolizei wird dem Ministerium für Staatssicherheit (MfS) unterstellt. Dieser Zustand bleibt bis Februar 1957 erhalten. |
7. August | Die "Gesellschaft für Sport und Technik" (GST) wird gegründet. |
27. November | Der bis dahin propagierte Verkauf von Lebensmitteln und Industrieerzeugnissen an West-Berliner wird verboten. |
11. Dezember | Der Handelsminister der DDR, Karl Hamann, wird wegen "Sabotage an der Versorgung" verhaftet und 1954 zu zehn Jahren Haft verurteilt. |
15. Dezember | Die Reisefreiheit von Einzelpersonen in der DDR wird auf einen Umkreis von 100 km beschränkt. |
15. Dezember | Markus Wolf wird zum Leiter des Instituts für wirtschaftswissenschaftliche Forschung (IWF) ernannt. |
21. Dezember | Das staatliche Fernsehen der DDR (Deutscher Fernsehfunk) beginnt mit Versuchssendungen aus Berlin-Adlershof. |
1953 | |
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4. Januar | Die Parteizeitung der SED "Neues Deutschland" veröffentlicht die "Lehren aus dem Prozess gegen das Verschwörerzentrum Slánský". Rudolf Slánský war seit 1945 Generalsekretär der tschechoslowakischen KP. Im September 1951 wurde er abgesetzt, zwei Monate später verhaftet und im November 1952 im Slánský-Prozess wegen angeblicher titoistischer und zionistischer Verfehlungen zum Tode verurteilt und mit elf anderen Delinquenten hingerichtet. Dieser größte Schauprozess der tschechischen Nachkriegszeit führte zur Hinrichtung zahlreicher Juden, die hohe Stellungen innehatten. Die sowjetische Führung benutzte den Vorwand einer Ärzteverschwörung, um die unbequemen Genossen auszuschalten. Der Prozess zog noch zahlreiche Verurteilungen im gesamten Ostblock in den folgenden Jahren nach sich. |
15. Januar | Der Außenminister und stellvertretende Vorsitzende der CDU der DDR, Georg Dertinger, wird verhaftet. |
10. Februar | Die Aktion Rose wurde am 10. Februar in den Badeorten der Ostseeküste auf Rügen und Usedom gestartet, mit dem Ziel der Verstaatlichung von Hotel- und Dienstleistungsbetrieben. Viele Hoteliers und Gästehausbesitzer wurden nach ihrer Enteignung unter dem Vorwand von Wirtschaftsdelikten oder Agententätigkeit für den Westen zu Zuchthausstrafen verurteilt. Viele Familien wurden im Rahmen der so genannten "Küstenbereinigungsaktion" in andere Gebiete der DDR umgesiedelt. Einigen gelang die Flucht in den Westen. In Thüringen gab es eine ähnlich gelagerte "Aktion Oberhof". |
5. März | Josef Stalin stirbt. An seine Stelle tritt die Troika Chruschtschow, Malenkow und Lawrenti Beria. |
21. April | Die Evangelische Kirche protestiert gegen den Kirchenkampf der SED und das Vorgehen der Regierung der DDR gegen die evangelische Jugendorganisation "Junge Gemeinde" und die evangelische Studentengemeinde. |
28. April | Das Ministerium des Innern der DDR bezeichnet die evangelische Jugendorganisation "Junge Gemeinde" als illegal. |
13./14. Mai | Auf der 13. Tagung des ZK der SED wurde ein Beschluss über die Erhöhung der Arbeitsnormen um mindestens 10 % gefasst. |
29. Mai | Die Sowjetische Kontrollkommission (SKK) wird aufgelöst und das Amt des Hohen Kommissars der UdSSR in Deutschland eingerichtet. Wladimir S. Semjonow wird erster Hoher Kommissar. |
15. Juni | In der Bevölkerung regt sich Widerstand gegen den Beschluss über die Erhöhung der Arbeitsnormen vom 14. Mai. Das Politbüro der SED übt Selbstkritik und verkündet einen "Neuen Kurs". Die "Maßnahmen zum Aufbau des Sozialismus" werden zurückgenommen, die Erhöhung der Arbeitsnormen bleibt jedoch bestehen. |
16. Juni | Die Bauarbeiter der Ost-Berliner Stalinallee treten aus Protest gegen die Erhöhung der Arbeitsnormen in den Streik. |
17. Juni | In den folgenden Tagen kommt es zu dem Volksaufstand in der DDR. Die Ost-Berliner Streikbewegung greift auf andere Städte der DDR über. Der sowjetische Militärbefehlshaber übernimmt die Regierungsgewalt und setzt sowjetische Truppen gegen Streikende und Demonstranten ein. Der Aufstand wird blutig niedergeschlagen. Das ZK der SED erklärt den Volksaufstand zu einem vom Westen gelenkten "faschistischen Putsch". |
26. Juni | Der Leiter des sowjetischen Geheimdienstes, Volkskommissar und Minister des Innern, Lawrenti Beria wird in Moskau verhaftet und am 23. Dezember hingerichtet. |
27. Juni | Die Deutsche Grenzpolizei (DGP) wird aus dem Ministerium für Staatssicherheit (MfS) in das Ministerium des Innern (MdI) umgegliedert. |
18. - 23. Juli | Der Minister für Staatssicherheit, Wilhelm Zaisser, wird entlassen. Sein Nachfolger wird Ernst Wollweber. Das MfS wird als Staatssekretariat für Staatssicherheit (StfS) in das MdI eingegliedert. Der bisher eigenständige Auslandsnachrichtendienst Institut für wirtschaftswissenschaftliche Forschung wird als "Hauptabteilung XV" in den Staatssicherheitsdienst eingegliedert. |
24. - 26. Juli | Auf der 15. Tagung des Zentralkomitees (ZK) der SED werden Wilhelm Zaisser und Rudolf Herrnstadt aus dem ZK ausgeschlossen. Walter Ulbricht wird zum 1. Sekretär (bisher "Generalsekretär") des ZK gewählt. |
1. - 30. November | Die Aktion "Feuerwerk" beginnt. Verhaftungswellen wegen angeblicher Agententätigkeit rollen durch die DDR und Personen aus dem Westen werden in den Machtbereich der SED entführt. |
15. Dezember | Der am 8. Juli 1952 vom MfS aus West-Berlin entführte Mitarbeiter des Untersuchungsausschusses Freiheitlicher Juristen Walter Linse wird in Moskau hingerichtet. |
1954 | |
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1. Januar | Die letzten 33 Betriebe der Sowjetischen Aktiengesellschaften (SAG) mit Ausnahme der Wismut AG werden an die DDR übergeben und in VEB umgewandelt. |
4. Januar | Der Schriftsteller Johannes R. Becher wird Minister im neu gebildeten Ministerium für Kultur der DDR. |
23. Januar | Der im Juli 1953 aus dem Amt entlassene und aus dem ZK der SED ausgestoßene Minister für Staatssicherheit, Wilhelm Zaisser, wird auch aus der SED ausgeschlossen. |
25. Januar - 18. Februar | In Berlin findet die so genannte Viererkonferenz der Außenminister der Siegermächte Frankreich, Großbritannien, Sowjetunion und USA statt. Die Debatten über die Deutschland-Frage, den österreichischen Staatsvertrag sowie die Triest-Frage bleiben ohne Ergebnis. |
25. März | Eine Erklärung der Sowjetunion über die Gewährung der Souveränität der DDR wird veröffentlicht. |
27. März | Die DDR gibt ihre Souveränitätserklärung ab. |
30. März - 4. April | Der IV. Parteitag der SED findet statt. |
7. April | Die Bundesrepublik erklärt die Souveränitätserklärung der DDR für nichtig und erklärt ihren Alleinvertretungsanspruch für alle Deutschen. |
14. Mai | Das Internationale Olympische Komitee (IOC) lehnt die Aufnahme des Nationalen Olympischen Komitees der DDR (NOK) ab. |
5. - 7. Juni | In Ost-Berlin findet das II. Deutschlandtreffen der Jugend statt. |
9. Juni | Der am 15. Januar 1953 verhaftete ehemalige Außenminister der DDR und ehemalige stellvertretende CDU-Vorsitzende Georg Dertinger wird wegen Spionage zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt. |
23. Juli | Der Präsident des Bundesverfassungsschutzes Otto John gibt im DDR-Rundfunk sein Überwechseln in die DDR bekannt. Ihm folgt am 21. August der CDU-Bundestagsabgeordnete Karlfranz Schmidt-Wittmack. |
17. Oktober | Bei den Volkskammerwahlen entfallen nach offiziellen Angaben 99,46 % auf die Einheitslisten. |
13. November | Ein "Zentraler Ausschuss für Jugendweihe" wird gegründet. Im "Neuen Deutschland" erscheint ein "Aufruf zur Vorbereitung der Jugendweihe 1955". |
1955 | |
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10. Januar | Auf Anweisung des Magistrats von Ost-Berlin müssen West-Berliner und Westdeutsche ab sofort in den gastronomischen Einrichtungen in Ost-Berlin mit West-Mark zum Kurs 1:1 zahlen. |
25. Januar | Die Sowjetunion erklärt den Kriegszustand mit Deutschland für beendet. |
17. März | Die Volkspolizei-Bereitschaften werden in das Staatssekretariat für Staatssicherheit überführt. |
27. März | Die erste Jugendweihe findet in Ost-Berlin statt. Die Jugendweihe soll als sozialistisches Gegenstück die kirchliche Konfirmation/Firmung ablösen. |
30. März | Paul Merker wird zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt. |
30. März | Die Straßennutzungsgebühren werden im Transit Bundesrepublik–West-Berlin für Pkw auf 30 Mark, für Lkw auf 100 bis 550 Mark erhöht. |
1. Mai | Erstmals nehmen bewaffnete "Kampfgruppen der Arbeiterklasse" an den Maidemonstrationen teil. |
14. Mai | Die DDR wird Mitglied des Warschauer Paktes. |
15. Mai | Die Deutsche Grenzpolizei(DG) wird wieder in das Staatssekretariat für Staatssicherheit eingegliedert. |
15. Mai | Die Sowjetunion bietet gesamtdeutsche Wahlen an, sollte die Bundesrepublik auf die Ratifizierung der Pariser Verträge verzichten. Diese schreiben die bundesdeutsche Mitgliedschaft in der NATO, den Verzicht der Bundesrepublik Deutschland auf atomare, biologische und chemische Waffen (ABC-Waffen), die Mitgliedschaft der Bundesrepublik in der Westeuropäischen Union (WEU), das Europäische Saarstatut und die Gewährung der vollen Souveränität der Bundesrepublik Deutschland fest. |
2. Juni | Das ZK der SED verabschiedet ein 10-Punkte-Programm zur Wiedervereinigung Deutschlands. |
10. Juni | Die dramatischen Erhöhungen der Straßennutzungsgebühren im West-Berlin-Transit werden teilweise wieder zurückgenommen. |
26. Juli | Auf der Rückreise von der Genfer Gipfelkonferenz tritt Nikita Chruschtschow in Ost-Berlin auf, lehnt freie Wahlen als Vorstufe der Wiedervereinigung Deutschlands ab und verkündet die Zweistaatentheorie. |
20. September | Die UdSSR bestätigt die volle Souveränität der DDR. Das Amt des sowjetischen Hochkommissars wird aufgehoben und ein Beistandsvertrag mit der DDR abgeschlossen. |
26. September | Das Gesetz über das Staatswappen und die Flagge der DDR wird verabschiedet. |
27. Oktober | Auf seiner 25. Tagung kündigt das ZK der SED eine Staatsbeteiligung an Privatunternehmen an. |
29. November | Die Sowjetunion erklärt, der sowjetische Sektor (Ost-Berlin) sei Bestandteil der DDR und unterliege nicht mehr der Kontrolle durch die Alliierten. Die Westmächte weisen dies unter Hinweis auf den Viermächte-Status der Stadt zurück. |
1. Dezember | Die sowjetischen Truppen geben die Sicherung der Außengrenzen der DDR an die Deutsche Grenzpolizei(GP) ab. |
1. Januar - 31. Dezember | Nach Angaben des Bonner Ministeriums für gesamtdeutsche Fragen sind vom 1. Januar bis zum 31. Dezember mehr als 250.000 Flüchtlinge aus der DDR und Ost-Berlin gezählt worden. |
1956 | |
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1. Januar | Der zweite Fünf-Jahr-Plan gilt. |
18. Januar | Die Volkskammer beschließt die Aufstellung einer Nationalen Volksarmee(NVA). |
27. Januar | Paul Merker wird aus der Haft entlassen. |
25. Februar | Die Geheimrede Chruschtschows auf dem XX. Parteitag der KPdSU (14.–25. Februar) in Moskau markiert den Beginn der Entstalinisierung in den staatssozialistischen Ländern. |
1. März | Aus Einheiten der Kasernierten Volkspolizei(KVP) wird die Nationale Volksarmee(NVA) gebildet und das Ministerium für Nationale Verteidigung gegründet. |
7. - 11. März | Bei einer Konferenz der osteuropäischen Geheimdienste in Moskau wird das Ministerium für Staatssicherheit(MfS) als gleichberechtigtes Mitglied aufgenommen. |
1. Mai | Die Hauptabteilung XV des MfS wird in Hauptverwaltung A (HV A) umbenannt. Leiter bleibt Markus Wolf. |
1. Mai | An der Maidemonstration in Ost-Berlin nimmt erstmals die NVA teil. |
18. Mai | Die achtklassige Grundschule wird in die obligatorische zehnklassige polytechnische Oberschule umgewandelt. |
11. Juni | Die Regierung der DDR ruft Militärangehörige in der Bundesrepublik zum Übertritt in die DDR auf. Das Angebot soll auch für jugendliche Flüchtlinge aus der DDR gelten. |
27. - 29. Juli | Auf der 28. Tagung des ZK der SED werden hohe Parteifunktionäre rehabilitiert, unter anderen Franz Dahlem, Anton Ackermann und Hans Jendretzky und der so genannte "Dogmatismus" kritisiert. |
14. August | Der Schriftsteller und Theaterregisseur Bertolt Brecht (* 10. Februar 1898) stirbt in Berlin im Alter von 58 Jahren. |
20. September | Im West-Berliner Notaufnahmelager Marienfelde trifft der einmillionste Flüchtling ein. Insgesamt sollen seit Gründung der DDR 1,72 Millionen Menschen die DDR verlassen haben. |
29. November | Nach der Niederschlagung des Volksaufstandes durch sowjetische Truppen in Ungarn am 24. Oktober wird in Ost-Berlin Professor Wolfgang Harich wegen der "Bildung einer staatsfeindlichen Gruppe" verhaftet und zu einer Freiheitsstrafen verurteilt. |
6. Dezember | Nach der Niederschlagung des Volksaufstandes durch sowjetische Truppen in Ungarn am 24. Oktober werden in Ost-Berlin der Leiter des Aufbau-Verlages Walter Janka und der Kulturredakteur Gustav Just wegen der "Bildung einer staatsfeindlichen Gruppe" verhaftet und zu Freiheitsstrafen verurteilt. |
1957 | |
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30. Januar/1. Februar | Auf dem 30. Plenum des ZK der SED legt Walter Ulbricht eine von der SED erarbeitete neue Deutschland-Konzeption vor, in der von einer Konföderation beider deutschen Staaten (Bundesrepublik Deutschland und DDR) die Rede ist. |
15. Februar | Die Inneren Truppen des MfS(Hauptverwaltung Innere Sicherheit) werden in das Ministerium des Innern(MdI) eingegliedert. Das Wachregiment Berlin bleibt der einzige militärische Verband des MfS. |
9. März | Wolfgang Harich wird als Leiter der oppositionellen "Harich-Gruppe" zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt. |
28. April | Der Deutsche Turn- und Sportbund(DTSB) wird als letzte Massenorganisation der DDR gegründet. Er löst den Deutschen Sportausschuß(DS) ab. Gleichzeitig übernimmt der DTSB einige wichtige Aufgaben des Staatlichen Komitees für Körperkultur und Sport. |
26. Juli | Walter Janka wird wegen Boykotthetze zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt. Weitere Verurteilte sind Gustav Just, Richard Wolf und Heinz Zöger. |
4. Oktober | Die Sowjetunion startet den ersten Weltraumsatelliten "Sputnik 1". |
7. Oktober | Volks- und Länderkammer verlängern anlässlich des Jahrestages der Staatsgründung der DDR die Amtszeit des Präsidenten der DDR, Wilhelm Pieck, um weitere vier Jahre. |
15. Oktober | Die DDR und Jugoslawien nehmen diplomatische Beziehungen auf. |
16. - 19. Oktober | Auf dem 33. Plenum des ZK der SED wird "Revisionismus"-Kritik am Minister für Staatssicherheit Ernst Wollweber und anderen geübt. |
1. November | Erich Mielke wird Nachfolger des aus "gesundheitlichen Gründen" zurückgetretenen Ministers für Staatssicherheit Ernst Wollweber. |
11. Dezember | Die DDR beschließt ein neues Passgesetz, um die Zahl der Westreisen zu reduzieren. Eine Flucht aus der DDR wird als sogenannte "Republikflucht" kriminalisiert. |
27. Dezember | Otto Nuschke stirbt im Alter von 74 Jahren. |
1958 | |
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3. Februar | Bei parteiinternen "Säuberungen" werden Karl Schirdewan, Ernst Wollweber, Fred Oelßner und andere ihrer Funktionen im Politbüro der SED enthoben. Erich Honecker wird Mitglied des Politbüros und des Sekretariats des ZK der SED. |
11. Februar | Die Staatliche Plankommission tritt an die Stelle des "Wirtschaftsrates". Die "Vereinigungen der Volkseigenen Betriebe"(VVB) werden der Staatlichen Plankommission unterstellt. |
2./3. April | Die Babelsberger Konferenz an der Deutschen Akademie für Staats- und Rechtswissenschaft legt Grundlagen für Rechtstheorie und -praxis. |
29. Mai | In der DDR werden die Lebensmittelkarten abgeschafft. |
10. - 16. Juli | Der V. Parteitag der SED findet statt, auf dem die Parteiführung erklärt, dass bis 1961 der Lebensstandard Westdeutschlands übertroffen werde. Walter Ulbricht verkündet die "Zehn Gebote der sozialistischen Moral und Ethik". Der Ministerrat der DDR beschließt Maßnahmen zur Umgestaltung der Landwirtschaft, die die Kollektivierung beschleunigen sollen. |
11. Oktober | Der Lyriker, Erzähler und Dramatiker Johannes R. Becher, seit 1954 DDR-Minister für Kultur, stirbt in Berlin. |
27. Oktober | Walter Ulbricht erklärt Ost-Berlin zum Hoheitsbereich der DDR gehörig. |
10. November | Nikita Chruschtschow fordert die Revision des Potsdamer Abkommens und droht damit, die Sowjetunion werde ihre Kontrollrechte über Berlin an die DDR übertragen. Damit beginnt die so genannte "Berlin-Krise". |
16. November | In der DDR finden Wahlen zur Volkskammer statt. Laut offiziellen Angaben stimmen 99,7 % der Wahlberechtigten für die Einheitsliste. |
8. Dezember | Die Länderkammer der DDR wird aufgelöst und Otto Grotewohl als Ministerpräsident der DDR wiedergewählt. |
1959 | |
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24./25. April | Die 1. Bitterfelder Konferenz über kulturpolitische Probleme findet statt. Der auf ihr erarbeitete "Bitterfelder Weg" fordert eine nähere Verbindung von kultureller Betätigung der Werktätigen und dem professionellen Kunstleben. Dadurch sollen neue Impulse künstlerischer und politisch-ideologischer Art entstehen. Die Losung der Konferenz lautet: "Greif zur Feder, Kumpel! Die Sozialistische Nationalkultur braucht dich!". Referenten sind u. a. Walter Ulbricht und Alfred Kurella. Praktische Auswirkungen sind, dass Künstler für einen gewissen Zeitraum innerhalb eines Betriebes tätig werden, um dann ihre Erlebnisse und Erfahrungen in einem sozialistisch-realistischen Werk Ausdruck zu verleihen. |
3. Juni | Die Volkskammer verabschiedet das Gesetz über Landwirtschaftliche Produktions-Genossenschaften(LPG). Damit beginnt die endgültige Kollektivierung der gesamten Landwirtschaft. |
1. Oktober | Der Fünfjahrplan wird abgebrochen und durch den Siebenjahrplan ersetzt. |
1. Oktober | Die Volkskammer beschließt das Gesetz zur Änderung der Staatsflagge. Die Fahne zeigt jetzt als Wappen Hammer und Zirkel im Ährenkranz auf schwarz-rot-goldenem Hintergrund. |
22. November | Im Deutschen Fernsehfunk läuft die erste Folge von Unser Sandmännchen. |
1960 | |
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22. Februar | Es kommt zum Grubenunglück von Zwickau. |
21. März | Die Propagandasendung Der schwarze Kanal von und mit Karl-Eduard von Schnitzler hat Premiere. Sie wird bis zum Ende der DDR ausgestrahlt. |
14. April | Die Kollektivierung der Landwirtschaft wird für abgeschlossen erklärt. |
7. September | Wilhelm Pieck(* 3. Januar 1876), erster Präsident der DDR, stirbt im Alter von 84 Jahren in Berlin. |
8. September | Das DDR-Innenministerium ordnet an, dass Bundesbürger, die nach Ost-Berlin einreisen, eine Aufenthaltsgenehmigung benötigen. Sie wird an den Übergangsstellen von der Volkspolizei erteilt. Westberliner sind von der Genehmigung ausgenommen. |
12. September | Das Amt des Präsidenten der Republik wird abgeschafft. An dessen Stelle wird ein Staatsrat gebildet. Erster Vorsitzender wird Walter Ulbricht. |
23. Dezember | Walter Janka wird aus der Haft entlassen. |
Quelle Wikipedia