Die "Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland", kurz GSSD, waren Gliederungen der Land- und Luftstreitkräfte der Sowjetarmee, die von 1954 bis 1991 in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ), in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) und in der Bundesrepublik Deutschland stationiert waren. Von 1988 an, über die Auflösung der Sowjetunion 1991 hinaus, bis zum Abzug der dann russischen Truppen 1994 war die offizielle Bezeichnung "Westgruppe der Truppen", kurz WGT. In der Bundesrepublik bezeichnete man sie auch als "Gruppe der Sowjetischen Truppen in Deutschland" (GSTD).
Die sowjetischen Truppen in der DDR stellten das größte Truppenkontingent dar, das jemals über einen so langen Zeitraum von einer Besatzungsmacht im Ausland unterhalten wurde.
Die Sowjetunion hatte mit ihrer Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland (GSSD), welche aus den sowjetischen Besatzungstruppen hervorgegangen war, durchschnittlich 500.000 Offiziere, Soldaten und Familienangehörige in der DDR stationiert, die zirka 10 Prozent des DDR-Territoriums für sich beanspruchte. Die Truppen der GSSD waren der NVA und anderen militärischen Organisationen übergeordnet. Ihre Aufgabe bestand zentral in der Sicherung der DDR gegen den Westen. Die GSSD verfügte über offensive Bewaffnung, unter anderem auch mit Atomwaffen.
Einer Studie zufolge war seit den 1960er Jahren im Kriegsfalle der breite und präemptive Einsatz taktischer Nuklearwaffen in Deutschland vorgesehen. Auch nachdem 1986 unter Michail Gorbatschow eine Abkehr von den offensiven Kriegsplänen des Ostblocks erfolgte, sei in der DDR noch in der NVA-Übung "Stabstraining 1989" der massive Einsatz von großkalibrigen Nuklearwaffen durchgespielt worden.
Quelle Wikipedia