Das war die DDR

Bezirk Suhl

Basisdaten (Stand 1989)
Bezirkshauptstadt Suhl Bezirk Suhl
Fläche 3.856 km2
Einwohner 545.271
Bevölkerungsdichte 141 Ew./km2
Bezirksnummer 11
Kfz-Kennzeichen O
Gliederung
Stadtkreise 1
Kreise 8
Gemeinden 358

Der Bezirk Suhl wurde 1952 nach Auflösung der Länder in der Deutschen Demokratischen Republik als kleinster der insgesamt 14 Bezirke gegründet.

Da der Thüringer Wald den südlichen Teil Thüringens klar vom nördlichen Teil abgrenzt, war es bei der Bildung der Bezirke 1952 schwierig, eine andere Grenze als den Kamm des Gebirges auszuwählen. So entstand im fränkisch geprägten Südthüringen mit dem Bezirk Suhl der kleinste Bezirk der DDR. Ein weiteres Problem stellte die Bevölkerungsstruktur dar: so war insbesondere der Thüringer Wald dicht besiedelt, allerdings gab es im Bereich des Bezirkes keine große Stadt, auf die der Bezirk monozentrisch ausgerichtet werden konnte, wie es in vielen anderen Bezirken, etwa Erfurt, Leipzig oder Magdeburg der Fall war.

Größter Nachteil Suhls war die Topografie. Eine Vergrößerung der Stadt erschien schwierig. Außerdem wies die Infrastruktur, besonders im Vergleich zu Meiningen, erhebliche Defizite auf, was allerdings auch den Vorteil hatte, dass die SED-Führung hier etwas komplett Neues aufbauen konnte, ohne Rücksicht auf historische Strukturen nehmen zu müssen. Dies geschah in den folgenden Jahrzehnten, wenngleich der Bezirk verhältnismäßig polyzentrisch strukturiert blieb.

Verwaltungsgliederung

Der Bezirk Suhl umfasste den Stadtkreis

  1. Suhl

sowie folgende Kreise:

  1. Kreis Bad Salzungen
  2. Kreis Hildburghausen
  3. Kreis Ilmenau
  4. Kreis Meiningen
  5. Kreis Neuhaus/Rennweg
  6. Kreis Schmalkalden
  7. Kreis Sonneberg
  8. Kreis Suhl-Land

 

Verwaltungs- und Parteichefs

Vorsitzende des Rates des Bezirkes
  • 1952 – 1958 Fritz Sattler
  • 1958 – 1967 Wilhelm Behnke
  • 1967 – 1990 Arnold Zimmermann
  • 1990 Helmuth Vierling
  • 1990 Werner Ulbrich
Erste Sekretäre der SED-Bezirksleitung
  • 1952 – 1954 Adolf Färber
  • 1954 – 1956 Kurt Schneidewind
  • 1956 – 1968 Otto Funke
  • 1968 – 1989 Hans Albrecht
  • 1989 – 1990 Peter Pechauf

 

Einwohnerentwicklung

Quelle: Statistisches Jahrbuch der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), Staatliche Zentralverwaltung für Statistik (Hrsg.), Deutscher Zentralverlag, Berlin (Stat. Jb. DDR).
Bezirk Suhl - Einwohnerentwicklung 1950 - 1989
Jahr Wohnbevölkerung
jeweils zum 31.12. des Jahres
1950 568.700
1952 558.000
1953 554.000
1954 551.000
1955 548.600
1956 545.877
1957 543.053
1958 544.267
1959 545.403
1960 544.937
1961 544.001
1962 544.949
1963 546.677
1964 548.949
1965 549.398
1966 552.275
1967 552.575
1968 552.759
1969 552.887
1970 553.020
1971 553.454
1972 552.519
1973 551.938
1974 550.497
1975 549.435
1976 548.244
1977 548.121
1978 547.350
1979 548.018
1980 548.876
1981 549.580
1982 549.494
1983 549.685
1984 550.318
1985 549.598
1986 549.636
1987 548.941
1988 549.442
1989 545.271

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