Die Grenztruppen wurden von der Hauptabteilung I des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) überwacht, sichtbar als Verwaltung 2000 oder Büro 2000 an den Standorten der Grenztruppen und verdeckt mit Offizieren im besonderen Einsatz (OibE) in Schlüsselpositionen und Inoffiziellen Mitarbeitern (IM). Die Grenztruppen hatten unter allen DDR-Institutionen die höchste Durchdringung mit IM (im Verhältnis von nahezu eins zu fünf).
Die Überwachung betraf zwar alle Dienstgradgruppen, war aber primär auf die Verhinderung von Fahnenfluchten seitens der Wehrpflichtigen und Soldaten auf Zeit gerichtet. Überprüfungen auf Zuverlässigkeit erfolgten bereits vor Antritt des Dienstes in den Grenztruppen und wurden dann beständig fortgesetzt.
Dennoch war die Zahl der Fahnenfluchten hoch und ein permanentes Problem der Grenztruppen. Mit Blick darauf wurde auch genau geprüft, wer mit wem gemeinsam zum Grenzdienst eingesetzt wurde. Trotz dieser Erscheinungen waren die Grenztruppen bis zu ihrer Auflösung ein zuverlässig funktionierendes Staatsorgan der DDR.
Die Besatzungen der Grenzübergangsstellen (GÜST) waren Angehörige der Hauptabteilung VI des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS), der Zollverwaltung der DDR (die ihrerseits durch die HA VII kontrolliert und überwacht wurde) und Angehörige der Grenztruppen, sowie teilweise Zivilangestellte, wie z. B. Tierarzt, Mitarbeiter vom Rotes Kreuz, von der Staatsbank. Erstere gehörten zu als Passkontrolleinheit (PKE) bezeichneten Abteilungen und versahen ihren Dienst in der Uniform der Grenztruppen, ohne diesen jedoch anzugehören. Die Abfertigung von Personen und Waren lag außerhalb der Zuständigkeit der Grenztruppen.
Durch Sicherungskompanien (SiK) oder Sicherungszüge (SiZ) der Grenztruppen wurden die Flanken, die Grenze selbst und die rückwärtige Begrenzung der GÜST abgesichert. Von kleinen Sondereinheiten der Grenztruppen wurde der technische Betrieb der GÜST realisiert, wie Reinigung, Müllabfuhr, (Strom-)Netzersatzanlage, Beleuchtung, Schranken und Ampeln.
Eine weitere komplett als Grenztruppen-Einheit legendierte MfS-Diensteinheit war die "Funkaufklärung der Grenztruppen", welche vornehmlich den westlichen Grenzbereich abhörte (Funkverkehr der NATO-Einheiten, des Bundesgrenzschutzes und der Polizei). Diese Mitarbeiter waren bei den zwei Grenzkommandos (Nord und Süd) sowie bei der Grenzbrigade Küste stationiert und gehörten vollständig der Hauptabteilung III (Funkaufklärung) an. Sie wurden von den MfS-Bezirkverwaltungen geführt (Nord beispielsweise von der BV Magdeburg), welche auch regelmäßig die Tonträger mit Aufzeichnungen des abgehörten Funkverkehrs von den Grenzkommandos (von der GBrK) abholten.
Quelle Wikipedia