Nach dem Mauerfall, insbesondere ab Januar 1990, änderte sich die Zielrichtung der immer noch stattfindenden Montagsdemonstrationen allmählich. Nach dem Protest gegen die alte Führung und dem Anspruch auf die Souveränität des Volkes, ausgedrückt durch den Slogan "Wir sind das Volk", wurde mehr und mehr der Wunsch nach der Wiedervereinigung, ausgedrückt durch den abgeänderten Slogan "Wir sind ein Volk", zur Forderung der Demonstrationen.
Am 15. Januar 1990 stürmten Demonstranten die Stasizentrale in Ost-Berlin. Im Februar 1990 sprachen Helmut Kohl, Michail Gorbatschow und Hans Modrow über die deutsche Einheit. Am 18. März 1990 wurde die erste Freie Volkskammer gewählt. Gewinner der Wahl war die "Allianz für Deutschland". Lothar de Maizière wurde am 12. April 1990 neuer Ministerpräsident der DDR, nachdem am 5. April 1990 Sabine Bergmann-Pohl Volkskammerpräsidentin und damit auch letztes Staatsoberhaupt geworden war, da die Volkskammer den Staatsrat abschaffte. Am 1. Juli 1990 trat die Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion zwischen der Bundesrepublik und der DDR in Kraft.
Mitte Juli 1990 nahm die Treuhandanstalt für die Abwicklung der VEB ihre Arbeit auf. Am 31. August 1990 wurde von Vertretern der beiden Regierungen der Einigungsvertrag unterzeichnet, den die Volkskammer am 20. September ratifizierte. Die Siegermächte stimmten am 12. September 1990 in den "Zwei-plus-Vier-Gesprächen" zu. Seit dem 3. Oktober 1990 ist Deutschland wiedervereint. Mit dem Wirksamwerden des Beitritts nach Artikel 23 GG alter Fassung erlosch zum selben Zeitpunkt die Existenz der DDR als Völkerrechtssubjekt und Staat.
Die Verwaltungsstrukturen dagegen wurden bis zur Schaffung neuer, dem Standard der Bundesrepublik entsprechenden, erhalten. So wurden noch bis Ende Dezember DDR-Zulassungen für KFZ ausgegeben, bundesrepublikanische KFZ-Zulassungen gab es erst seit dem 2. Januar 1991.
Quelle Wikipedia