Das war die DDR

Chronik 1945-1949 - Vom Kriegsende zur Deutschen Teilung

1945 1946 1947 1948 1949
1945
8. MaiBedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht, Ende des zweiten Weltkrieges in Europa
5. JuniDie Hauptalliierten der Anti-Hitler-Koalition, Großbritannien, die USA und die Sowjetunion, später auch Frankreich, übernehmen offiziell die oberste Regierungsgewalt im Deutschen Reich und stellten die vier Besatzungszonen beziehungsweise für Berlin die vier Sektoren fest
9. JuniDie Sowjetische Militäradministration in Deutschland (SMAD) mit Sitz in Berlin-Karlshorst übernimmt die Regierungsgewalt in der SBZ
1. JuliGründung der Deutschen Volkspolizei
3. - 11. SeptemberDieie Provinz- und Landesverwaltungen in der SBZ erlassen Verordnungen zur Durchführung der Bodenreform in Deutschland. Dabei wurden Landbesitzer entschädigungslos enteignet, die über 100 Hektar Fläche besaßen
1. OktoberNach Genehmigung durch die SMAD wird die Deutsche Volkspolizei bewaffnet
1946
7. MärzDie Freie Deutsche Jugend (FDJ) wird gegründet. Erste Gruppen hatte es bereits im Exil gegeben, auf die sich die neue Führung aber nicht bezog. Auch in den westlichen Besatzungszonen kam es zur Gründung von Gruppen der FDJ, die in der späteren Bundesrepublik jedoch 1951 verboten wurden.
21./22. AprilKPD und SPD schliessen sich unter erheblichem Druck der SMAD auf die SPD zur Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) zusammen. Wilhelm Pieck (KPD) und Otto Grotewohl (SPD) wurden zu Vorsitzenden gewählt.
23. AprilErstausgabe der Tageszeitung Neues Deutschland als Organ des Parteivorstandes der SED.
30. JuniEin Volksentscheid in Sachsen billigt die entschädigungslose Enteignung von Großgrundbesitzern, Kriegsverbrechern und aktiven NSDAP-Mitgliedern.
30. JuliDie Deutsche Verwaltung des Innern (DVdI) zur Koordination der Polizei in der SBZ wird gebildet. Präsident der DVdI wurde der vorherige Landespolizeichef von Thüringen, Erich Reschke. Vizepräsidenten wurden Erich Mielke, Willi Seifert und Kurt Wagner.
20. OktoberBei den Wahlen zu den Land- und Kreistagen in der SBZ am 20. Oktober erreichte die SED mit 47,5 % nicht die angestrebte absolute Mehrheit. Provinz Mark Brandenburg: 44 %, Land Sachsen: 49 %, Provinz Sachsen-Anhalt: 46 %, Land Mecklenburg: 50 %, Land Thüringen: 50 %. Bei den Stadt- und Bezirksverordnetenwahlen in Groß-Berlin führte die SPD mit 63 vor der SED mit 26 Sitzen.
22. OktoberMehr als 2500 Ingenieure sowie weitere ca. 4000 Familienangehörige werden in der "Aktion Ossawakim" in den frühen Morgenstunden überwiegend zwangsweise in die Sowjetunion verschleppt, um an militärischen Entwicklungen (Kern- und Raketentechnik) mitzuarbeiten und deutsche wissenschaftliche Errungenschaften preiszugeben.
1. DezemberAnweisung der Sowjetische Militäradministration (SMAD) für den Aufbau der Deutschen Grenzpolizei (DGP) in der SBZ
1947
1. AprilAnordnung der Sowjetischen Militäradministration zur Gründung der Deutschen Treuhandstelle zur Verwaltung des beschlagnahmten Vermögens von Nazi- und Kriegsverbrechern.
11. JuniErrichtung der Deutsche Wirtschaftskommission in Berlin.
16. AugustSMAD-Befehl zur Entnazifizierung und vollständigen Säuberung aller öffentlichen Ämter und der Wirtschaft "von aktiven Faschisten, Militaristen und Kriegsverbrechern".
20. - 24. SeptemberII. Parteitag der SED
6./7. DezemberIn Ost-Berlin tagt ein durch die SED initiierter, nicht durch demokratische Wahlen legitimierter Volkskongress für Einheit und gerechten Frieden, der erste Deutsche Volkskongress.
20. DezemberDie SMAD setzt den demokratisch gewählten Parteivorstand der CDU ab und erreicht so die Umwandlung der Union in eine Blockpartei.
1948
10. MärzDie Entnazifizierung wurde offiziell abgeschlossen. Insgesamt waren über eine halbe Million Menschen aus Dienststellen und staatlichen Einrichtungen entfernt worden.
17./18. MärzDer zweite Deutsche Volkskongress in Ost-Berlin verständigt sich darauf, einen Deutschen Volksrat zu berufen, der den Auftrag erhielt, eine Verfassung einer Deutschen Demokratischen Republik für ganz Deutschland auszuarbeiten.
20. MärzIm Zuge des sich verschärfenden Ost-West-Konflikts in der Deutschlandpolitik der Siegermächte verließen die Vertreter der Sowjetunion aus Protest gegen die Londoner Sechsmächtekonferenz den Alliierten Kontrollrat, der damit arbeitsunfähig wurde.
5. MaiDie Deutsche Wirtschaftskommission (DWK) beschliesst die Einrichtung eines Ausschusses zum Schutz des Volkseigentums (ASV).
24. - 28. JuniWährungsunion in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) und Ost-Berlin.
3. JuliDie Deutsche Volkspolizei (DVP) stellt kasernierte Bereitschaften auf.
12. JuliDer Präsident der Deutschen Verwaltung des Innern (DVdI), Erich Reschke, wird durch den sächsischen Innenminister Kurt Fischer (SED) abgelöst.
16. SeptemberDie SED beschliesst die Einrichtung einer Zentralen Parteikontrollkommission (ZPKK).
13. OktoberDer Bergmann Adolf Hennecke förderte in einer Schicht 24,4 m³ Kohle und überbot damit das Tagessoll um 387 %. Damit wurde die Aktivistenbewegung in der DDR gegründet, die zur Leistungssteigerung ohne (oder fast ohne) finanzielle Anreize auffordern sollte.
22. OktoberDer Ausschuss des Deutschen Volksrats schloss seine Arbeit an einer - auf einem entsprechenden Entwurf der SED von 1946 fußenden - Verfassung einer Deutschen Demokratischen Republik ab. Diese wurde am 19. März des folgenden Jahres vom Deutschen Volksrat angenommen.
15. NovemberVor der Ersten Großen Strafkammer in Leipzig begann auf Befehl der Sowjetischen Militäradministration der erste der beiden "Leipziger Prozesse" gegen 25 Angeklagte des Leipziger Unternehmens HASAG. Im "Prozess Kamienna-Tschenstochau" zu den Verbrechen an den jüdischen Zwangsarbeitern in Skarżysko-Kamienna wurden am 22. Dezember 1948 vier Angeklagte zum Tode verurteilt.
28. DezemberDas Politbüro der KPdSU beschliesst die Bildung der Hauptverwaltung zum Schutz der Volkswirtschaft, Vorläufer des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS).
1949
14. JanuarDer Befehl Nr. 2 des Präsidenten der DVdI, Kurt Fischer, zur "Reinigung der Polizei von unerwünschten Elementen" ergeht.
25. - 28. JanuarAuf ihrer 1. Parteikonferenz beschliesst die SED die Neuausrichtung der Partei im Stile der sowjetischen KPdSU. Ein Politbüro wurde gebildet und der demokratische Zentralismus als Organisationsprinzip eingeführt.
6. MaiDie Dezernate und Kommissariate K 5 wurden aus der Kriminalpolizei herausgelöst. Unter der Führung von Erich Mielke wurden eigenständige Organisationseinheiten einer politischen Polizei gebildet, die nach Gründung der DDR als Hauptverwaltung zum Schutz der Volkswirtschaft in das neu gebildete Ministerium des Innern (MdI) eingingen.
12. MaiDie Sowjetunion hebt um 0:00 Uhr die Blockade West-Berlins auf, nachdem sie erkennen musste, dass die USA und Großbritannien entschlossen waren, die Berliner Luftbrücke, die die Versorgung West-Berlins garantierte, unbegrenzt weiterzuführen.
15./16. MaiIn der sowjetischen Besatzungszone fanden die Wahlen zum 3. Deutschen Volkskongress statt, allerdings nach Einheitslisten. Trotz erheblicher Wahlfälschungen entfielen nur etwa 66 Prozent der Stimmen auf die Einheitsliste.
24. MaiBeginn des zweiten der beiden "Leipziger Prozesse" gegen Angeklagte des Leipziger Unternehmens HASAG. Im "Prozess Tschenstochau" zu den Verbrechen an den Zwangsarbeitern in Tschenstochau wurden am 17. Juni sowie am 29. Juli 1949 vier Angeklagte zum Tode verurteilt.
30. MaiDer Volkskongress bestätigt einstimmig die Verfassung für eine Deutsche Demokratische Republik.
7. OktoberDer Zweite Deutsche Volksrat konstituierte sich als Provisorische Volkskammer und setzte die Verfassung der DDR in Kraft, womit die Deutsche Demokratische Republik gegründet war.

Quelle Wikipedia

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